Normalerweise kennen wir Dieter Bohlen nur im RTL-Weichzeichner-Look: faltenfrei, jugendlich, fast so, als sei die Zeit stehengeblieben. Doch am Donnerstag zeigte sich der Pop-Titan live auf der Bühne der Brunner Wiesn. Und dort war von Hochglanzfilter keine Spur.
Mit 71 Jahren präsentierte sich Bohlen ehrlich, sichtbar gealtert und dennoch voller Energie. Tiefe Falten und die gebräunte Haut, die in seinen Anfangsjahren sein Markenzeichen war, traten wieder hervor. Vielen Fans fiel auf: So natürlich hat man ihn seit Jahren nicht gesehen.
Sein TV-Erfolg begann 2002, als Bohlen erstmals als Juror bei "Deutschland sucht den Superstar" auftrat. Mit spitzen Sprüchen und harter Kritik wurde er zum Kult-Chefjuror. Kritiker warfen ihm später Sexismus und Frauenfeindlichkeit vor, dennoch blieb er das Gesicht der Show.
2021 war nach fast 20 Jahren Schluss, RTL beendete die Zusammenarbeit. Doch nach Quoten-Einbruch holte man den Pop-Titan zurück. 2023 saß er wieder am Jury-Pult. Und auch in der kommenden Staffel urteilt er über Nachwuchs-Sänger, diesmal an der Seite von Isi Glück und Bushido.
Im TV wirkte Bohlen dabei fast jünger als noch vor zehn Jahren. Thomas Gottschalk wunderte sich öffentlich: "Bohlen hat ja keine einzige Falte im Gesicht." Ob Make-up, Maskenbildner oder schlicht gutes Licht dahintersteckt, ließ Bohlen immer offen.
Sein Wiesn-Auftritt war für viele fast schon eine Überraschung. Aber im besten Sinn. Statt glatter TV-Optik stand da ein 71-Jähriger, der sein Alter nicht verstecken konnte und wollte. Falten, Lachlinien, gelebtes Leben. So sieht der Pop-Titan wirklich aus.
Und das ist auch gut so: Denn dass Bohlen trotz aller Kritik und Skandale immer noch Hallen füllt und für Begeisterung sorgt, beweist, dass er mehr ist als nur eine glattgebügelte TV-Figur.