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Finanzminister ist jetzt Rotlicht-König

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Zornesröte im Rotlicht. Denn seit Dienstag gilt ein Erlass des Finanzministeriums, der streng nach Pfusch riecht: Prostituierte, die wie Angestellte arbeiten, müssen jetzt Lohnsteuer zahlen.

Der Murks der neuen "Einzelfallbeurteilung" ist offensichtlich: Führt ein Bordell-Chef Sexprofis wie Angestellte (Weisungsrecht, Inkasso der Leistung), wird er wegen Zuhälterei angeklagt. Zweitens macht der Zugriff den Finanzminister zwar zum Rotlicht-König, doch arbeitsrechtlich (13. und 14. Gehalt, geregelte Arbeitszeiten) hilft er den Mädchen nicht.

Vor allem aber trifft die Forderung just Frauen in etablierten Betrieben (Bordell, Laufhaus, Sexsauna). Durch die Lohnsteuer werden sie in die Illegalität (Straßen- und Wohnungsstrich) gedrängt. "Ein gefährlicher Effekt und für den Fiskus sinnlos", prognostiziert Christoph Lielacher, der Österreichs größten Sexclub "Funpalast" führt.

Vorschlag des Insiders: "Bei der wöchentlichen Gesundenuntersuchung könnte jedes Mädchen immer 100 Euro Steuern zahlen." Denn das ergibt bei rund 10.000 selbständigen Profis im Land jedenfalls einen zweistelligen Millionenbetrag. Ohne unnötige Prozesse und Beamte.

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