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Firma "photoshoppt" Kunden in Pornofilme

Das Unternehmen "Naughty America" macht jeden zum Pornostar – indem es dessen Gesicht mit Hilfe von Deepfakes in Sexfilme verpflanzt.

Heute Redaktion
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Prominentestes Opfer eines sogenannten Deepfakes war Gal Gadot, deren Gesicht in einen Inzest-Porno gephotoshoppt wurde.
Prominentestes Opfer eines sogenannten Deepfakes war Gal Gadot, deren Gesicht in einen Inzest-Porno gephotoshoppt wurde.
Bild: Screenshot

Dank den US-Pornounternehmens "Naughty America" wird es jetzt viel einfacher, in einem Sexvideo aufzutauchen. Nachdem sogenannte Deepfakes – eine Methode, um mit Hilfe neuraler Netzwerke fürs Auge täuschend echt Gesichter in einem Video zu ersetzen – vor Monaten weltweit für Aufsehen sorgten, adaptiert die Pornobranche die umstrittene Technologie jetzt für Menschen sich.

Anstatt die Technologie für Manipulationen und Verleumdungen zu verwenden, wie von vielen befürchtet, will das Pornounternehmen durch diese Technik jedem und jeder die Möglichkeit geben, Pornostar seines eigenen Sexfilmchens zu werden.

Individuelle Deepfakes

Naughty America bietet seit dieser Woche nämlich individualisierte Deepfakes an. Das heißt: Kunden schicken ihnen ein paar Fotos und Videos von sich selbst, deren Computer rechnen ein paar Nächte lang durch und danach erhält man ein Filmchen, in dem man selbst den Pornostar seiner Wahl beglückt.

"Wir versuchen, den Leuten das Ausleben ihrer Fantasien zu ermöglichen", sagt uns Andreas Hronopoulos, CEO von "Naughty America". "Und diese Technologie ist ein natürlicher, weiterer Schritt dabei." Vor allem Männer und Paare würden auf diesen Service zurückgreifen, sagt er. "Der Reiz daran ist derselbe wie bei selbstgedrehten Sexvideos: Den Leuten gefällt es, sich selbst bei einer sexuellen Erfahrung zu sehen."

Vom Horrorszenario zur Lusterfüllung

Als Deepfakes im Herbst 2017 im Netz auftauchten, offenbarte sich das Horrorszenario ziemlich rasch: Es kann Pornographie von so ziemlich jedem im Netz auftauchen, von dem man an ein bisschen Filmmaterial herankommt. Und dank Instagram und Facebook ist dies heute nicht nur bei Stars, sondern bei beinahe jeder Person kein Problem mehr.

Gerade deshalb sind die Sicherheitsvorkehrungen streng: "Wer bei uns ein Deepfake bestellt, muss einen Prüfungsprozess durchlaufen, damit wir sichergehen, dass die Person den Auftrag gibt, die auch in den Videos erscheinen wird", sagt Hronopoulos. "Im Vergleich zum Hochladen von Videos auf die meisten Porno-Plattformen ist das so ein aufwendiger, sicherer Prozess."

(red)