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Firma sieht, mit wem Sie das Netflix-Passwort teilen

Weil viele Nutzer Konten von Streaming-Diensten teilen, entgehen den Anbietern Milliarden US-Dollar. Eine britische Firma will dies ändern.

Heute Redaktion
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"Wir lieben es, wenn Menschen Netflix teilen", sagte Reed Hasting, CEO der Video-on-Demand-Plattform, im Jahr 2016. Eine Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur Reuters hat im Jahr 2017 gezeigt: Das Teilen von Passwörtern in der Familie oder unter Freunden ist weit verbreitet.

Von 4.453 in den USA befragten Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren gaben 21 Prozent an, mindestens einen Video-Streaming-Dienst über das Konto einer anderen Person zu nutzen. Bei den 25- bis 34-Jährigen betrug der Wert 15 Prozent.

"Das Teilen bekämpfen"

Bis heute tolerieren zwar viele Anbieter das Teilen von Accounts, doch könnte sich dies künftig ändern. Etwa dann, wenn die Zahl der neuen Nutzer stagniert und der Druck von Investoren wächst.

Bei diesem Szenario will eine britische Firma mitverdienen. Kurz vor der Tech-Messe CES hat das Unternehmen eine ausgeklügelte Lösung für Streaming-Anbieter präsentiert. Nachdem "Heute" darüber berichtet hat, stehen nur mehr Details fest: Das System erkennt mithilfe künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen, welche Konten geteilt werden.

Das System soll dabei unterscheiden können, ob Zugangsdaten mit Freunden oder mit erwachsenen Kindern, die nicht mehr zu Hause wohnen, geteilt werden. "Unser System kann dies bekämpfen und so mehr Umsatz generieren", heißt es in einer Mitteilung von Synamedia. Ihr Argument: Bis 2021 entgingen den Anbietern wegen des Sharing pro Jahr mehrere Milliarden US-Dollar.

Erste Tests sind bereits am Laufen

Gut möglich also, dass die diversen Streaming-Anbieter künftig etwas fester an der Schraube drehen, um das Teilen von Accounts zu unterbinden. Das System wird laut dem Hersteller bereits von Kunden getestet, schreibt die Tech-Website Theverge.com. Um wen es sich handelt, will Synamedia nicht sagen. (tob)