Life

Firma verbietet wegen Virus das Händeschütteln

Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus treibt auch seltsame Blüten. Eine Firma empfiehlt, auf das Händeschütteln zu verzichten.

Heute Redaktion
Teilen
"Bitte auf Grund der aktuellen Situation das Händeschütteln vermeiden" heißt es auf einem Flyer, der vor dem Eingang zur Kantine des Holcim-Zementwerks in Untervaz (Schweiz) hängt. Darauf zu sehen: zwei Hände beim Handshake, darüber ein rotes Verbotszeichen.
"Bitte auf Grund der aktuellen Situation das Händeschütteln vermeiden" heißt es auf einem Flyer, der vor dem Eingang zur Kantine des Holcim-Zementwerks in Untervaz (Schweiz) hängt. Darauf zu sehen: zwei Hände beim Handshake, darüber ein rotes Verbotszeichen.
Bild: 20 Minuten

Das neuartige Coronavirus sorgt auch in der Arbeitswelt für Aufregung. "Bitte auf Grund der aktuellen Situation das Händeschütteln vermeiden" heißt es auf einem Flyer, der vor dem Eingang zur Kantine des Holcim-Zementwerks in Untervaz (Schweiz) hängt. Darauf zu sehen: zwei Hände beim Handshake, darüber ein rotes Verbotszeichen.

Mitarbeiter sensibilisieren

Laut einem Mitarbeiter wurde der Flyer am Montag angebracht: "Es steht zwar nicht drin, doch auf jeden Fall hängt der Flyer mit dem Coronavirus zusammen. Vor allem, weil über das Wochenende so viele Fälle in Italien bekannt geworden sind und wir so ziemlich an der Grenze zu Italien tätig sind."

Die Anweisungen von oben kämen unterschiedlich an: "Manche sind ängstlich, andere – wie ich – finden es einfach gut, dass unsere Firma klare Anweisungen macht." Bei Holcim heißt es auf Anfrage, dass mit dem Flyer die Mitarbeiter sensibilisiert werden sollen.

HIER >> Coronavirus in Österreich: Alle Infos zur aktuellen Lage im "Heute"-Live-Ticker

Niemandem mehr die Hand schütteln

Ausländische Experten fordern, dass dem Händeschütteln mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. "Man sollte radikal vermeiden, anderen Menschen die Hände zu schütteln – egal in welcher Situation. Ich würde auch beruflich niemandem mehr die Hand geben", sagte Roger Vogelmann von der Uniklinik Mannheim zu Web.de. Wenn man draußen gewesen sei, solle man sich die Hände waschen und desinfizieren. "Ebenso jedes Mal, nachdem man sich ins Gesicht gefasst hat."

Auch John Oxford, emeritierter Professor für Virologie an der Queen Mary Universität in London, sagte zu BBC Radio 4, dass die Menschen aufhören sollten, sich die Hände oder Küsschen zu geben.

"Es ist noch nicht zu spät, die weitere Ausbreitung der Corona-Seuche zu verhindern", sagt auch der Wiener Internist Marcus Franz. Allerdings bräuchte es dafür drastische Maßnahmen: Aussetzen aller Flüge aus betroffenen Ländern, strenge Quarantäne von 40 Tagen für verdächtige Patienten und mehr Hygiene. Franz selbst verzichtet derzeit aufs Händeschütteln. Er rät auch dazu, Haltegriffe in Öffis nur mit Handschuhen anzufassen. Wichtig sei regelmäßige und gründliche Desinfektion der Hände.