Laut dem norwegischen Rundfunksender "NRK" könnte der Internationale Skiverband (FIS), die norwegischen Skispringer Marius Lindvik und Johann Andre Forfang zu suspendieren. Zuvor soll es noch eine Anhörung der Athleten geben. Die Sperre soll drei Monate dauern, dazu wird eine Geldstrafe von rund 2100 Euro pro Athlet fällig.
Unklar ist, ob Lindvik seine WM-Goldmedaille von der Normalschanze in Trondheim behalten darf und ob weitere Resultate gestrichen werden müssen. Eine Sperre würde ab dem Tag der Entscheidung der Ethikkommission laufen. Fällt das Urteil rasch, könnte das Duo rechtzeitig vor der Wintersaison ein Comeback auf der Schanze geben.
Eine unabhängige Untersuchungsstelle verwies den Fall für ein finales Verdikt an die Ethikkommission des Weltverbandes (FIS) – diese wird nun endgültig über mögliche Sperren, Geldstrafen oder Disqualifikationen entscheiden.
Für drei Betreuer des norwegischen Teams, unter ihnen der Ex-Cheftrainer Magnus Brevig, empfiehlt die Untersuchungskommission laut ersten Meldungen eine 18-monatige Sperre.
Die Untersuchung des Schummelskandals war vom Londoner Unternehmen Quest durchgeführt worden. In fünf Monaten wurden 38 Zeugen befragt und 88 Beweisstücke gesichtet.
Rückblick: Lindvik hatte bei der WM in Trondheim Gold von der Normalschanze gewonnen. Der Skandal um die Anzüge war erst später beim Großschanzenbewerb aufgedeckt worden. Während der WM wurden drei Betreuer und fünf Springer vorläufig suspendiert.
Lindvik beteuert bis heute, nichts von veränderten Sprunganzügen gewusst zu haben. Am Wochenende gewann er den ersten Bewerb des Sommer Grand Prix in Courchevel. Dort kontrollierte die FIS erstmals strenger die neuen Regeln bei Anzügen, sofort wurden einige Athleten disqualifiziert. Der Österreicher Niklas Bachlinger gewann überraschend das zweite Springen.