Österreich

Fix: Drei neue Kassen-Hebammen für Wien

Die WGKK fixiert den Ausbau der Versorgung bei Hebammen, Psychotherapie und Physiotherapie. Ab 2020 werden 1.675.000 Euro zusätzlich investiert.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) hat einen weiteren Ausbau der Versorgung in Wien auf Kassenkosten mit Jahresbeginn 2020 fixiert: Das Stundenkontingent für VertragsphysiotherapeutInnen wird erhöht, das Angebot für Gruppenpsychotherapie für Erwachsene und die psychosoziale Versorgung von Kindern werden ausgeweitet. Außerdem erhöht die WGKK die Zahl der niedergelassenen Vertragshebammen in Wien ab Jänner 2020 auf 26. Insgesamt investiert die WGKK so 1.675.000 Euro zusätzlich in die Versorgung ihrer Versicherten.

Die Angebots-Ausweitung im Detail:



Hebammen:


Die Zahl der im Gesamtvertrag des Hauptverbands mit dem Österreichischen Hebammengremium vorgesehenen Planstellen für freiberuflich tätige Hebammen in Wien wird von derzeit 23 auf 26 Stellen ausgeweitet. Gleichzeitig wird die Möglichkeit geschaffen, Planstellen zu teilen. Das heißt, dass sich zwei Hebammen in Zukunft eine Planstelle teilen können. Obmann Bachmeier erklärt in einer Aussendung: "Damit werden in Summe noch mehr Vertragshebammen in Wien zur Verfügung stehen. Davon profitieren die Versicherten aber auch die Hebammen. Die Teilung einer Planstelle verbessert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ermöglicht Hebammen, bei Bedarf, ihre Belastung zu reduzieren und lange im Beruf zu bleiben". Die erste Ausschreibung in Favoriten und Simmering ist bereits erfolgt.

Kinder- und Jugend-Psychotherapie:

Hier setzt die WGKK auf bewährte Vertragspartner: das SOS-Kinderdorf Ambulatorium und das individualpsychiatrische Ambulatorium "die Boje".

Das SOS-Kinderdorf-Ambulatorium bietet Psychotherapie, Ergotherapie, klinisch-psychologische Diagnostik und fachärztliche Betreuung für Kinder- und Jugendliche mit Förderbedarf. Die WGKK hat seit 2007 einen Vertrag mit dem Ambulatorium. Nun finanziert sie die Anstellung von drei weiteren PsychotherapeutInnen. Die Versorgungskapazität steigt damit um zumindest 2.500 Therapiestunden jährlich, rund 100 junge Klienten können zusätzlich versorgt werden.

Das individualpsychiatrische Ambulatorium "die Boje" hat sich auf die psychotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr in Krisensituationen bzw. bei akuter Traumatisierung spezialisiert. Die Einrichtung bietet umfassende ärztliche, psychotherapeutische und psychologische Diagnostik, kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung und Psychotherapie. Die WGKK hat seit 2006 einen Vertrag mit „die Boje". Auch dieser Einrichtung wird die Ausweitung des Therapieangebots ermöglicht. Rund 135 Kinder- und Jugendliche können damit zusätzlich jedes Jahr betreut werden. "Sowohl das SOS-Kinderdorf Ambulatorium als auch ,die Boje' setzen eine multiprofessionelle Versorgung um, die von der österreichischen Kinder- und Jugendstrategie als ideal angesehen wird", erklärt Obmann Bachmeier.

Gruppen-Psychotherapie für Erwachsene:

Die WGKK weitet ihren seit 2015 bestehenden Vertrag mit der ÖAGG-Versorgungsambulanz für Psychotherapie aus. Diese Einrichtung bietet fachärztliche und klinisch-psychologische Versorgung und Psychotherapie in Gruppen für Erwachsene an. Ab Jänner können hier 76 Therapiegruppen statt bisher 60 Gruppen parallel geführt werden. Das ermöglicht die zusätzliche psychotherapeutische Versorgung von rund 200 Personen jährlich. In Anspruch nehmen können diese Therapie Versicherte, für die sich das Gruppensetting am besten eignet.

Physiotherapie:

Zwischen der WGKK und dem Berufsverband der Physiotherapeuten "physioaustria" besteht ein Rahmenvertrag mit einer Gesamtjahresstundenzahl für Physiotherapie auf Kassenkosten. Auf dessen Basis werden von der WGKK mit freiberuflichen Physiotherapeuten Einzelverträge abgeschlossen. Diese Gesamtjahresstundenzahl wird mit Jänner 2020 von rund 95.000 Stunden auf mehr als 107.000 Stunden ausgeweitet. Damit werden mehr Versicherte auf Kosten der WGKK Physiotherapie bei freiberuflichen Physiotherapeuten in Anspruch nehmen können. "Auch dies ist eine wichtige Ausweitung der Sachleistungen. Mehr Versicherte werden in Zukunft ohne finanziellen Beitrag Physiotherapie erhalten", erklärt Obmann Bachmeier.