Wirtschaft

Fix – EZB bereitet Einführung des "digitalen Euro" vor

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beschlossen, das Projekt "digitaler Euro" weiter zu verfolgen. Offen bleibt, ob er tatsächlich kommt.

Wolfgang Bartosch
EZB-Chefin Christine Lagarde
EZB-Chefin Christine Lagarde
REUTERS

Nach einer mehrjährigen "Untersuchungsphase" bereitet die EZB alle notwendigen Schritte für die Einführung einer digitalen Variante des Euro vor. Das hat der EZB-Rat am Mittwoch beschlossen. Die nächste Phase, die "Vorbereitungsphase", beginnt am 1. November und ist laut EZB zunächst auf zwei Jahre angelegt.

In dieser Zeit wird das Regelwerk für den digitalen Euro fertiggestellt. Zudem werden Partner gesucht und ausgewählt, die eine entsprechende Plattform und Infrastruktur für das Projekt entwickeln können. Auch soll es bereits erste Testläufe geben.

Einführung wohl frühestens 2026

Nach zwei Jahren, also 2025, will der EZB-Rat dann entscheiden, ob zur nächsten Phase übergegangen wird, "um den Weg für die mögliche zukünftige Ausgabe und Einführung eines digitalen Euro zu ebnen". Fix ist längst noch nichts. Laut Europäischer Zentralbank ist "das Einleiten der Vorbereitungsphase kein Beschluss darüber, ob ein digitaler Euro ausgegeben wird". Diese Entscheidung werde vom EZB-Rat erst dann in Betracht gezogen, wenn der Gesetzgebungsprozess der Europäischen Union abgeschlossen ist. Geht alles glatt, könnte der digitale Euro 2026 kommen – allerfrühestens.

"Wir müssen unsere Währung auf die Zukunft vorbereiten", so Christine Lagarde, Präsidentin der EZB. "Wir sehen einen digitalen Euro als eine digitale Form von Bargeld, mit der sämtliche digitalen Zahlungen kostenlos möglich sind und die die höchsten Datenschutzstandards erfüllt. Ein digitaler Euro würde parallel zum physischen Bargeld bestehen, das stets verfügbar sein wird, sodass niemand zurückgelassen wird."

So funktioniert der digitale Euro

Wie das Konzept aussehen soll? Als erstes würde man laut EZB etwa über seine Bank eine elektronische Geldbörse für digitale Euro einrichten, die sogenannte Wallet. Die könnte man als Konsument zum Beispiel als App am Handy bzw. auf der Smartwatch mitführen und übers normale Cash-Konto oder per Bargeld-Einzahlung aufladen.

Anschließend könnte man sofort bezahlen, den Kaffee in der Bäckerei ums Eck, im Online-Shop, den Babysitter. Auch Menschen ohne Bankkonto oder digitales Endgerät sollen, so der Plan, den digitalen Euro nutzen können, beispielsweise mit einer Karte, die von öffentlichen Stellen wie Postämtern ausgegeben wird.

Empfängt man selbst digitale Euro, etwa von Freunden, mit denen man sich von Handy zu Handy die Taxi- oder Restaurant-Rechnung teilt, kann man das virtuelle Geld in der Wallet belassen oder aufs Echtgeld-Konto weiterleiten. Ausgeborgtes Geld könnte man auf diesem Weg ebenfalls zurückgeben. Zahlungen mit einem digitalen Euro werden zudem immer in Echtzeit ausgeführt.

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