Politik

Fix Nehammer & Gewessler jetten mit Privat-Flieger heim

Kanzler Nehammer und Ministerin Gewessler flogen im Privatjet mit royaler Geschichte zu den Scheichs. Auch der heutige Heimflug wird luxuriös.

Heute Redaktion
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    Nehammer und Gewessler fliegen mit dem Embraer-Jet, den auch die Queen schätzte. 
    Nehammer und Gewessler fliegen mit dem Embraer-Jet, den auch die Queen schätzte.
    picturedesk.com ("Heute"-Montage)

    Um ein Gas-Abkommen zu verhandeln, reisten Bundeskanzler Karl Nehammer (VP) und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Nationalfeiertag in die Arabischen Emirate. Während die mitreisenden Journalisten und ein Pressesprecher einen Linienflug nahmen, frequentierten die beiden Spitzenpolitiker einen Privatjet für den Trip. Und zwar nicht irgendeinen: Wie "Heute" herausfand, flogen Nehammer und Gewessler mit einer Embraer-Maschine des Modells "Legacy 600". Auch Queen Elizabeth setzte auf diese Type.

    Privatjet 40 Minuten schneller

    Im BKA argumentierte man die Buchung mit dem "dichten Terminkalender" Nehammers. Er habe am Nationalfeiertag dem Tag der offenen Tür im Kanzleramt beigewohnt und den Flug außerdem für Arbeit genützt. Auch der heutige Freitag dürfte dicht getaktet sein. Wie der Pressesprecher des Kanzlers auf Twitter vermeldete, erfolgt die Heimreise "mit dem Bedarfsflieger".

    Linienflug um 674 € verfügbar

    Rund 40 Minuten Flugzeit kann er auf diese Weise einsparen: Die Hinreise im luxuriösen 13-Sitzer dauerte 5:23 Stunden. Die Airline Emirates listet für Freitag zwei Linien-Direktflüge nach Wien. Beide dauern sechs Stunden – und schlagen mit vergleichsweise schlanken 674 Euro zu Buche. Wie viel Steuergeld der Luxus-Jet verschlingt, wollte man auf "Heute"-Anfrage im Kanzleramt nicht sagen. Finanzminister Magnus Brunner jedenfalls reiste bereits Donnerstagabend mit einer Linienmaschine zurück nach Europa.

    FP-Mann Dominik Nepp: "Gewessler soll das selbst zahlen."
    FP-Mann Dominik Nepp: "Gewessler soll das selbst zahlen."
    Sabine Hertel

    Bedarfsflieger ohne Bedarf

    Ins Visier der politischen Mitbewerber geriet vor allem Energie- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Die Grünen-Politikerin, die erst im Oktober eine CO2-Steuer in Österreich eingeführt hat, bedient sich bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr eines Bedarfsfliegers – ohne Bedarf zu haben, wie die verfügbaren Verbindungen zeigen. "Die CO2-Abgaben dieses Flugs zahlen sicher die Steuerzahler", ärgert sich FP-Wien-Chef Dominik Nepp im "Heute"-Gespräch. Er fordert: "Frau Gewessler soll das selbst bezahlen." Auch einen Spitznamen hat er für Gewessler parat: "Gewessler, die den Österreichern das Autofahren unleistbar macht und selbst Privatjet fliegt, wird als 'Langstrecken Leonore' in die Geschichte der Grünen eingehen."

    Auch für Roland Fürst, Parteimanager der Doskozil-SPÖ im Burgenland, wirft "die Reise von Kanzler Nehammer und Umweltministerin Gewessler im Jet nach Abu Dhabi einige Fragen auf". Ob etwa für den Transport des Flüssiggases schon eine Pipeline nach Abu Dhabi verlegt sei – oder das Binnenland Österreich einen Meereshafen besitze, stellt er zur Diskussion und fügt scherzhaft an: "Haben die Scheichs einen Klimabonus erhalten?"

    Eine Terawatt-Stunde Gas

    Laut Regierungsinformationen einigte man sich in den Emiraten auf Anlieferung von einer Terawatt-Stunde LNG für die Heizsaison 2023/24 an die OMV. Das entspricht in etwa dem Jahres-Verbrauch von 65.000 Haushalten mit Gasheizung.