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Warum FKK nicht mehr in ist

Ein Sexualforscher erklärt, warum es immer weniger Fans des Nacktbadens gibt.

Heute Redaktion
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Sexualforscher gehen davon aus, dass die Ära des Freikörperkults sich einem Ende entgegen neigt. Potenzial gibt es noch in einer geänderten Auslegung innerhalb der Jugendkultur.

Den Symbolcharakter aus den 70ern gibt es heute nicht mehr.

"FKK ist überhaupt kein Trend mehr. Die Geschichte der Freikörperkultur ist in eine neue Etappe eingetreten", sagt der Leipziger Sexualforscher Kurt Starke.



Nicht mehr zeitgemäß


Interessant ist dabei, dass zwei konträre Kennzeichen diese Etappe charakterisieren. Einerseits ist es die Unwesentlichkeit: Es besteht aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen kein Grund und Verlangen zur Nacktheit mehr. Auf der anderen Seite herrscht ein neues Nacktheitstabu. FKK ist nicht mehr zeitgemäß. "FKK ist irgendwie altmodisch und zugleich deliberalisiert. Eine der größten und beliebtesten FKK-Paradiese im Osten war Prerow/Darß", sagt Starke. "Heute ist FKK dort reduziert auf einen kurzen Abschnitt und kombiniert mit dem Hundestrand."



Statement für Echtheit


Der Drang, echte Körper zu sehen, steigt an. Wenn sich FKK bei der Jugend neuer Beliebtheit erfreuen könnte,

dann wohl am ehesten noch als Statement gegen die gefilterte Realität der Onlinewelten, die von unrealistischen Körperbildidealen regiert wird. Am FKK-Strand findet man meistens keine Bodybuilder, Fitnessblogger, Pornostars und Schauspieler vor, sondern andere, echtere Kategorien von Schönheit.

Das Stadt-Land-Gefälle ist inzwischen noch deutlich ausgeprägter geworden. In der liberalen Stadt ist ein Anstieg zu verzeichnen. (GA)

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