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Fliegen verseuchen Essen mit Hunderten Bakterien

Fliegen gelten als lästig. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Sie tragen Hunderte, teils gefährliche Bakterienarten mit sich herum.

Heute Redaktion
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Ungesund: Fliegen übertragen ekelhafte (und teilweise gefährliche) Bakterien.
Ungesund: Fliegen übertragen ekelhafte (und teilweise gefährliche) Bakterien.
Bild: iStock

Lebensmittel, Fäkalien, Aas: Fliegen steuern an, was ihnen nahrhaft erscheint. Und sie nehmen mit, was an ihnen haften bleibt – in viel größerem Stil und mit gravierenderen Folgen als bis anhin gedacht, berichtet ein internationales Forscherteam in den "Scientific Reports".

Das Team um Ana Carolina M. Junqueira von der Universidade Federal do Rio de Janeiro war der Frage nachgegangen, wie groß die Gesundheitsgefahren sind, die von Schmeiß- und Stubenfliegen ausgehen. Dafür untersuchten die Forscher 166 Exemplare von drei verschiedenen Kontinenten.

Fliegen als Transportmittel

Die Resultate geben all jenen recht, die Fliegen für unhygienisch halten: Auf den Schmeißfliegen entdeckten die Mikrobiologen insgesamt 316 verschiedene Bakterienarten, auf den Stubenfliegen sogar 351. "Unsere Studie hat gezeigt, dass die Erreger die Flieger wie ein Taxi nutzen", erklärt Junqueiras Kollege Stephan Schuster von der Nanyang Technological University in Singapur in einer Mitteilung.

Das Problem: Viele der tierischen Tramper werden mit Infektionskrankheiten wie Magen-Darm-Grippe, Blutvergiftung oder Lungenentzündung in Verbindung gebracht. Das zeigt laut den Forschern, dass die Insekten stärker zur Verbreitung von Krankheiten beitragen als angenommen.

"Ich würde angesichts dieser Erkenntnis in Zukunft zweimal darüber nachdenken, beim Picknick noch von dem Kartoffelsalat zu essen, auf dem kurz zuvor eine Fliege gesessen hat", kommentiert ein weiterer Kollege Junqueiras – Donald Bryant – das Studienergebnis laut Scinexx.de.

Frühwarnsystem für Epidemien

Tatsächlich können einige der identifizierten Erreger dem Menschen gefährlich werden: Der Magenkeim Helicobacter pylori beispielsweise gilt als häufigste Ursache für Magenschleimhaut-Entzündungen sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre. Zudem wird der Keim als Risikofaktor für die Entstehung des Magenkarzinoms gewertet.

Doch so unappetitlich die neuen Erkenntnisse sind, sie haben auch etwas Gutes: Sie zeigen, dass die Insekten künftig als Frühwarnsystem für Krankheitsausbrüche genutzt werden können: Stellt man bei den Tieren Erreger fest, weiß man, welche Infektionen zurzeit im Umlauf sind.

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