Oberösterreich

"Fliegt oben": Letzten Wunsch erfüllt, dann starb Franz

Es war sein sehnlichster Wunsch: Der schwer kranke Franz wollte noch einmal zu einer Greifvogelschau. Jetzt ist der Mann gestorben.

Tobias Prietzel
Durfte ein letztes Mal einen seiner geliebten Vögel streicheln: der schwer kranke Patient.
Durfte ein letztes Mal einen seiner geliebten Vögel streicheln: der schwer kranke Patient.
Rollende Engel

Der Patient befand sich bereits im Pflegeheim und erzählte seiner Frau von seinem großen Traum. Diese wandte sich an den Welser Verein "Rollende Engel". Nur wenige Stunden nach der Anfrage holten die Wunscherfüller Franz ab.

Überall im Zimmer die Belege seiner Leidenschaft: An den Wänden hingen unzählige Bilder von Greifvögeln. Auf einem war Franz selbst mit einem Adler am Arm zu sehen. Gemeinsam mit seiner Gattin ging es schließlich zum "Greifvogelerlebnis" nach Klaus an der Pyhrnbahn (Bez. Kirchdorf).

Dort angekommen die große Überraschung: Vor der Hütte der Falkner, umringt von saftigen grünen Wiesen, warteten bereits die Liebsten des Todkranken. Freunde waren genauso gekommen wie Urenkerl, Enkerl und Kinder.

1/5
Gehe zur Galerie
    Franz mit seiner Ehefrau kurz vor dem Ausflug
    Franz mit seiner Ehefrau kurz vor dem Ausflug
    Rollende Engel

    Franz wurde auf seiner Trage in den Schatten von Kastanienbäumen gebracht. Von dort aus konnte er das wunderschöne Gebirgspanorama bestens sehen – und seine gefiederten Lieblinge: Die Show startete mit einem Bussard, der die Falkner direkt anflog. Faszinierend, wie schnell und punktgenau er landete. Franz war begeistert.

    "Ja nicht bewegen und ruhig sitzenbleiben, wenn er auf euch zukommt." Eindringlicher Appell des Falkners

    Dann wurde es ernst: Der große Adler setzte zu seinem Auftritt an und kreiste schließlich mit einer Spannweite von deutlich mehr als zwei Metern nun ganz knapp über den Köpfen. "Ja nicht bewegen und ruhig sitzenbleiben, wenn er auf euch zukommt", warnte Falkner Mike Vogel.

    Einzigartiger Moment

    Leichter gesagt als getan, denn wenige Sekunden danach hüpfte der Adler direkt auf Florian von den "Rollenden Engeln" zu. Der fühlte sich gar nicht wohl in dieser Situation. Franz hingegen, der auf Augenhöhe mit dem Adler lag, amüsierte sich und genoss den einzigartigen Moment.

    Im Anschluss wurden Uhus vorgeführt. Am Ende der Präsentation durften alle, die mutig genug waren, einen der Vögel auf ihren Arm nehmen und aus der Nähe bewundern. Auch der Fahrgast traute sich und zeigte, dass er ein echter Profi ist. Zum Schluss wurde ihm auch noch ein vier Wochen alter Kauz in die Hand gegeben, den er liebevoll streichelte.

    Die Engel aus Wels
    Der Verein "Rollende Engel" erfüllt seit Jahren letzte Herzenswünsche.
    Spenden an die Organisation sind jederzeit willkommen: Raiffeisenbank Wels, AT79 3468 0000 0303 9500
    Weitere Informationen: rollende-engel.at

    Wunderschöner Tag

    Es war ein wunderschöner Tag, der dem Patienten nicht nur viel Freude bereitete. Er ließ ihn auch für wenige Stunden vergessen, wie schwer erkrankt er ist. Zum Abschluss überreichten die Falkner Franz noch eine Originalfeder des Adlers und eine Plüscheule als Erinnerung.

    Wenige Tage danach dann die erschütternde Nachricht: Der tapfere Kämpfer musste sich seiner Erkrankung geschlagen geben und "fliegt jetzt als Engel ebenfalls hoch oben über uns", so der Verein.

    Rapid ehrte todkranken Thomas

    Es war Thomas' letzter großer Herzenswunsch: Der Todkranke wollte noch einmal Rapid spielen sehen. Und: Er hatte schließlich allen Grund zu feiern.

    Für den 50-jährigen Innviertler, der an einer seltenen schweren Krankheit leidet, war es ein ganz besonderer Tag: Gemeinsam mit seiner Frau und seinen drei Töchtern durfte er seinen Helden beim 5:0-Sieg gegen Blau-Weiß in Linz zujubeln. Möglich gemacht haben das ebenfalls die "Rollenden Engel".

    1/56
    Gehe zur Galerie
      <strong>04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein.</strong> AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. <a data-li-document-ref="120034852" href="https://www.heute.at/s/astrazeneca-gesteht-erstmals-schwere-nebenwirkungen-ein-120034852">In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.</a>
      04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
      REUTERS