Österreich
Flüchtiger Häftling gab sich als Zollfahnder aus
Ein 2009 entwichener Häftling hat sich als Zollfahnder ausgegeben und so einen Wirten in Wien-Simmering auszunehmen versucht.
Laut Polizei bot der 55-Jährige dem Besitzer eines Lokals auf der Simmeringer Hauptstraße an, gegen Geld Erkundigungen über einen Schuldner einzuholen. Doch der Wirt informierte die Polizei. Als der Verdächtige samt seiner 51-jährigen Frau am Dienstag wieder in dem Lokal auftauchte, warteten bereits die Ermittler mit Handschellen. Er wurde verhaftet, sie angezeigt.
Laut Polizeisprecherin Michaela Rossmann war der 55-Jährige schon 2009 aus der Haft entwichen, wo er wegen Eigentumsdelikten eingesessen war. Im April tauchte er erstmals bei dem Simmeringer Wirten auf. Man kam ins Gespräch, der 66-jährige Lokalbetreiber klagte über einen anderen säumigen Gast. Da sagte ihm der 55-Jährige, er sei Zollfahnder und könne über den Mann Auskünfte einholen. Aber das koste ein bisschen Geld, dürfte er dem Wirt weisgemacht haben.
Polizei alarmiert
Anstatt zu zahlen, alarmierte dieser die Polizei. Am Dienstag kündigte sich der Verdächtige mit seiner 51-jährigen Frau für einen weiteren Lokalbesuch an. Als das Paar erschien, klickten die Handschellen. Der Häftling wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt überstellt, ihn dürfte nun ein Verfahren wegen gewerbsmäßigen Betrugs erwarten. Seine Frau blieb auf freiem Fuß. Sie hat mit einer Anzeige zu rechnen.