Welt

Flüchtlinge als Hochwasser-Helfer inszeniert

Heute Redaktion
Teilen

Wirbel um ein Kamerateam im deutschen Schwäbisch-Gmünd: Fürs Fernsehen sollen Flüchtlinge dort als Helfer im Hochwassereinsatz inszeniert worden sein.

Lokalmedien zufolge sei ein Kamerateam aus Österreich in Baden-Württemberg für einen Beitrag über die Aufräumarbeiten nach dem jüngsten Hochwasser angereist, aber zu spät eingetroffen. Kurzerhand habe man Vertreter der Stadt Schwäbisch-Gmünd darum gebeten, Flüchtlinge für Fernsehbilder als Aufräumarbeiter einzusetzen. Dass Mitarbeiter des ORF beteiligt waren, wie anfangs kolportiert, bestritten aber sowohl die Stadtverwaltung, als auch ein Sprecher des ORF.



"Es bestand der Wunsch, speziell hier auch Flüchtlinge zu filmen, da diese bereits in den Tagen zuvor an anderer Stelle mit angepackt hatten", so die Stadtverwaltung. Mitarbeiter der lokalen Flüchtlingsbetreuung hätten daraufhin den Kontakt zu den Asylsuchenden hergestellt.

Anrainer empört

Die schwäbische "Rems-Zeitung" schreibt, dass sich Anrainer durch die Aktion benachteiligt fühlten: "Die empörten Bewohner aus der Weststadt wissen jedoch von diesem Einsatz nichts. Vielmehr fühlten sie sich bis Mittwoch ziemlich auf sich allein gestellt. Berichtet wurde, dass tatsächliche Helfer so nicht ins Rampenlicht gestellt worden seien wie die bedauernswerten Flüchtlinge, die nach wenigen Minuten ihres Fernsehauftritts wieder das Weite suchten."