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NGO-Schiff "Lifeline" darf in Malta anlegen

Heute Redaktion
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Das deutsche NGO-Schiff "Lifeline" rettet Flüchtlinge, die im Mittelmeer in Seenot geraten.
Das deutsche NGO-Schiff "Lifeline" rettet Flüchtlinge, die im Mittelmeer in Seenot geraten.
Bild: EPA

Die "Lifeline", die in Seenot geratene Flüchtlinge an Bord hat, darf in Malta anlegen. Das bestätigte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte.

Nachdem das Containerschiff "Alexander Maerks" in Italien anlegen durfte, erhielt nun auch die "Lifeline", die mehrere hundert gerettete Migranten an Bord hat, die Anlegeerlaubnis in Malta erhalten.

Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte bestätigte am Dienstag, dass Malta dem Schiff die Anlegeerlaubnis erteile. Italien sei bereit, einige der mehr als 200 Menschen an Bord aufzunehmen, sagte Conte darüber hinaus.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe am Montag in einem Telefonat mit Maltas Regierungschef Joseph Muscat über das Schiff gesprochen, sagte ein Regierungssprecher. Frankreich sei bereit, ein Expertenteam nach Malta zu schicken, um die Asylanträge der Flüchtlinge "individuell" zu prüfen.

Mit 230 Geretteten vor der Küste Maltas

Conte hofft auch, dass andere EU-Staaten dem Beispiel folgten. Etwa 230 Migranten und 17 deutsche Besatzungsmitglieder harren seit Donnerstag auf dem Schiff "Lifeline" der Dresdner Organisation im Meer vor Malta aus.

Malta und Italien hatten der "Lifeline" zuvor das Anlaufen eines Hafens verweigert. Das von der Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline betriebene Schiff harrt deshalb seit Tagen mit 234 Flüchtlingen an Bord in internationalen Gewässern vor der Küste Maltas aus.

Italien drohte mit Beschlagnahmung des Schiffs

Italiens Innenminister Matteo Salvini von der fremdenfeindlichen Lega Nord hatte am Montag bekräftigt, dass Schiffe von Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge vor der libyschen Küste aufnehmen, keine italienischen Häfen mehr anlaufen dürfen. Salvini bekräftigte auch, dass die "Lifeline" keine Genehmigung zum Anlegen in Italien erhalten werde. Die populistische Regierung in Rom hatte zudem mit der Beschlagnahmung des Schiffes gedroht.

(red)