Politik

Flüchtlingsberater wollte Geld für Asylbescheide

Heute Redaktion
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Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den Berater eines Asylvereines.
Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den Berater eines Asylvereines.
Bild: Thomas Lenger

Ein Flüchtling hat einen möglicherweise korrupten Asylberater auffliegen lassen: Der Mann soll 500 Euro für einen rascheren Asylbescheid verlangt haben.

Vor ein paar Wochen erst flog in Traiskirchen ein Korruptionsfall auf - ein Beamter soll 2.500 Euro für Asylbescheide verlangt haben. Jetzt der nächste Fall, diesmal geht es um den Rechtsberater des Vereins "Menschenrechte Österreich".

Ö1 wurden Audio-Aufnahmen von einem Gespräch zwischen einem irakischen Flüchtling und dem Rechtsberater (einem gebürtigen Ägypter) zugespielt. Darin sagt der Flüchtling auf arabisch, dass er kein Geld habe. Der Rechtsberater daraufhin: "Sofort nach der Zahlung, glaube mir, eine Woche später bekommst Du den Bescheid." 500 Euro habe der Asylhelfer verlangt, berichtet der Iraker.

Einmal soll der Verdächtige gefragt haben, ob auch der zuständige Asylbeamte (Rechtsberatung und Asylamt sitzen in Eisenstadt im selben Gebäude) Geld erhalten solle. Der Asylwerber glaubte, dass der Berater ihm eine Falle stellen wolle: "500 Euro ist so wenig, ich dachte, er will das Geld in die eigene Tasche stecken. 2.500 oder 3.000 Euro wäre etwas anderes, aber nicht 500 Euro."

Der Betroffene weist alle Vorwürfe zurück.

Seit Wochen bekannt



Obwohl Bundesasylamt und der "Verein Menschenrechte Österreich" offenbar seit Wochen von dem Fall wissen, wurden laut Ö1 erst jetzt Konsequenten gezogen: Der Rechtsberater bekam in Eisenstadt Hausverbot, außerdem hat die Korruptionsstaatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.

Unter Flüchtlingen kursieren Gerüchte, dass auch höhere Geldbeträge für positive Asylbescheide im Spiel gewesen seien. (red)

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