Welt

Flüchtlingskinder tretende Kamerafrau ist zweifache ...

Heute Redaktion
Teilen

Jene ungarische Kamerafrau, die an der serbischen Grenze Flüchtlingskinder mit Füßen tritt und einem Vater, der ein Kleinkind trägt, ein Bein stellt, ist selbst zweifache Mutter. Der Frau, die sofort entlassen wurde, droht nun eine Haftstrafe.

Jene ungarische Kamerafrau, die an der serbischen Grenze  mit Füßen tritt und einem Vater, der ein Kleinkind trägt, ein Bein stellt, ist selbst zweifache Mutter. Der Frau, die sofort entlassen wurde, droht nun eine Haftstrafe.

Die 40-Jährige Petra L., bis zum Vorfall Mitarbeiterin des ungarischen Senders N1TV, stammt aus Budapest. Wie man als zweifache Mutter auf andere Kinder hintreten kann, scheint unerklärlich. Von ihrem Arbeitgeber mit den Vorwürfen konfrontiert, soll sie laut Medienberichten gesagt haben, dass nicht wisse, wieso sie das getan hat.

Der Kamerafrau drohen ungarischen Medien zufolge mehrere Jahre Haft wegen "Verbrechen aus Hass". Zwei Parteien haben angekündigt, Anzeige zu erstatten. Während im Internet viele User die Kamerafrau beschimpfen, feiern Rechtsextreme in Ungarn sie als Heldin und sprachen, dass ihr Verhalten einer Bürgerpflicht gleichkäme.

Deutscher Journalist filmte mit

Der Sender N1TV steht der rechtsextremen Partei Jobbik nahe. Das Verhalten der Kamerafrau war aber auch der Partei und dem Unternehmen selbst zu radikal, sie wurde daher prompt vor die Tür gesetzt. Der für "RTL" und "n-tv" tätige deutsche Korrespondent Stephan Richter hatte die Szenen in Röszke an der serbischen Grenze mit der Kamera festgehalten.

Als Hunderte Menschen an der ungarisch-serbischen Grenze nach stundenlanger Wartezeit die Absperrungen durchbrechen, versuchen Polizisten mit nicht allzu großer Anstrengung, diese zu stoppen. Die Kamerafrau hingegen stellt sich einem Flüchtling, der ein Kind am einen Arm trägt und ein Sackerl in der anderen Hand hält, absichtlich ein Bein. Der Mann stürzt zu Boden und begräbt das Kind unter sich.

Zweites Video: Kamerafrau tritt auf Kleinkinder ein

Von einem einmaligen Ausrutscher, der ebenfalls unverzeihlich wäre, kann nicht die Rede sein. Denn das Material zeigt, wie die Tobende mit der Kamera in der Hand auch Flüchtlingskinder tritt.

Sofort entlassen

"Heute hat sich eine N1TV-Kollegin beim Aufnahmezentrum in Röszke auf unakzeptable Weise verhalten", entschuldigte sich der Sender in einem Statement.