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Flughafen-Chef: "Grüne fliegen am meisten"

Heute Redaktion
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Flughafen Wien-Chef Günther Ofner
Flughafen Wien-Chef Günther Ofner
Bild: picturedesk.com

"Moralpredigten" seien der falsche Weg, der Klimakrise zu begegnen, findet Flughafen-Chef Günther Ofner. Grün-Wähler würden - trotz Moralpredigt - am häufigsten fliegen.

Im Interview mit der "Presse" legt Flughafen Wien-Chef Günther Ofner die Karten auf den Tisch. "Moralpredigten" würden bei der Lösung des "Umweltproblems" nicht helfen, argumentiert er. Auch eine Kerosin-Steuer sei keine Lösung, solange sie nicht auf europäischer oder gar globaler Ebene eingeführt wird.

Von dem Credo, Österreich müsse in Sachen Umweltschutz mit gutem Beispiel vorangehen, hält er scheinbar nicht: "Einzellösungen schaden jenen, die sie machen, und lösen das Umweltproblem nicht", meint er.

CO2-neutrales Kerosin

Gut wäre in seinen Augen die Entwicklung "CO2-neutralen Kerosins". Damit könne man die steigende Nachfrage stillen und wettbewerbsfähig bleiben. Die Flugbranche in Österreich müsse das bleiben, denn immerhin hingen in Österreich 90.000 Arbeitsplätze davon ab.

Den weltweiten Flugverkehr als größten Sündenbock in Sachen Umweltverschmutzung darzustellen, lässt er ebenfalls nicht gelten. Weltweit wäre dieser nur für 2,7 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich, sagt Ofner. "Auch wenn ab morgen keine Flugzeuge mehr starten, wäre das CO2-Problem bei Weitem nicht gelöst." Er sieht ein, dass auch die Luftfahrt etwas beitragen müsse, will aber nicht, dass sie allein an den Pranger gestellt wird.

"Grüne fliegen am meisten"

Besonders brisant ist Ofners Aussage zu den Grünen. "Laut einer deutschen Umfrage fliegen die Wähler der Grünen am häufigsten", sagt er. Obwohl gerade von denen oft Moralpredigten kämen. Die Rettung des Klimas dürfe seiner Ansicht nach jedenfalls nicht zu einer symbolischen Strafaktion gegen den Flugverkehr werden.

Die Umfrage, die er wohl meint, wurde im Juni 2019 von der "Forschungsgruppe Wahlen" durchgeführt. 56 Prozent der Grün-Wähler gaben an, "in den letzten 12 Monaten" geflogen zu sein. Von den AfD-Wählern sagten das nur 26 Prozent.

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