Digital

Flughäfen wollen Gang der Passagiere analysieren

Statt Fingerabdrücken oder einem Iris-Scan könnten Reisende künftig anhand ihres Ganges identifiziert werden. Die Methode ist bereits sehr genau.

Heute Redaktion
Teilen
(Symbolbild)
(Symbolbild)
Bild: iStock

Forscher der University of Manchester und der Universidad Autónoma de Madrid haben ein System entwickelt, mit dem Menschen über ihren Bewegungsablauf erkannt werden können. Das biometrische System arbeitet mit künstlicher Intelligenz, um den Gang im Detail zu analysieren.

Für die Methode wird ein druckempfindlicher Bodensensor benötigt, der die Schritte einer Person und deren Geschwindigkeit erfasst. Dies funktionierte bei ersten Tests etwa viermal besser als bei Vorgängersystemen, denn die Fehlerquote betrug nur 0,7 Prozent.

Schnelles System

Die Gang-Analyse könnte andere Systeme wie die Erfassung der Iris oder von Fingerabdrücken sowie Gesichtserkennung ablösen. Ein möglicher Einsatzort der biometrischen Methode wäre etwa die Sicherheitskontrolle am Flughafen, wo das Verfahren auch bereits getestet wurde.

"Dieser Ansatz ist durchaus vielversprechend, obwohl es bis zu der Durchsetzung sicher noch eine Zeit dauern wird", erklärt der Luftfahrtexperte Kurt Hofmann gegenüber "Pressetext.com". Denn die Methode sei im Gegensatz zu den Alternativen schnell und zuverlässig.

Eindeutig identifizierbar

Weshalb die Gang-Analyse so zuverlässig funktioniert, erklärt Omar Costilla Reyes von der University of Manchester so: "Jeder Mensch hat in etwa 24 verschiedene Merkmale, die beim Gehen entscheidend sind. Daraus folgt, dass jede Person über ein individuelles Gang-Muster verfügt, das identifizierbar ist. Somit ist die Bestimmung der Identität, ähnlich wie beim Fingerabdruck- oder Iris-Scan, verlässlich möglich."

Ein Vorteil der Gang-Analyse ist jedoch, dass das Verfahren für die Menschen nicht erkennbar und dementsprechend auch nicht störend ist. Passagiere können einfach über den Bodensensor gehen und müssen dafür nicht einmal die Schuhe ausziehen.

Ein anderer möglicher Anwendungsbereich der Technologie liegt laut den Forschern im Gesundheitsbereich. So könnten etwa neurodegenerative Krankheiten wie Demenz oder Parkinson durch die Gang-Analyse erkannt werden.

Das Digital-Telegramm 2018

(swe)