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Flugsimulator Aerofly FS 2 im Test: Abgehoben

Dank Aerosofts neuem Flugsimulator Aerofly FS 2 kann man auch eindrucksvoll in VR abheben. Was für einen guten Eindruck aber gar nicht nötig ist.

Heute Redaktion
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An Einsteiger und Profis gleichermaßen soll der neue PC-Flugsimulator Aerofly FS 2 gerichtet sein. Besonders sind dabei die detailreichen Szenerie-Grafiken, die sich allerdings auf die Metropolen beschränken und die Spielgröße von 30 auf weitere 65 Gigabyte anwachsen lassen, sowie die Unterstützung von VR-Brillen (Oculus Rift, HTC Vive).

Zudem werden diverse Joysticks, Ruderpedale, Schubhebel, Multi- und Radiopanels unterstützt. Aerofly FS 2 beinhaltet mehr als 200 Flughäfen mit Landebahnbeleuchtung, PAPI Lichtern, beleuchteten Gebäuden, Terminals und Passagierbrücken. Die Navigation erfolgt über einen Routenplaner, ein Instrument Landing System (ILS), Omni Direction Radio Range (VOR) und Non-Directional Radio Beacon (NDB).

Gesteuert werden können F-18, Learjet 45, C172, Baron 58, ASG 29 Segler, Pitts S-2B Doppeldecker, Airbus A320, Boeing 737-500, Boeing 747-400, King Air C90 GTx, Aermacchi MB-339, Corsair F4U, Extra 330, Swift S1 Segler, P-38 Lightning und Sopwith Camel. Die Wetterbedingungen und Tageszeiten sind für Flüge frei wählbar, in der Nacht wird das Cockpit realistisch beleuchtet.

Auch Anfänger finden sich zurecht

Aerosoft ist es im Gegensatz zu vielen anderen gelungen, beim Flugsimulator ein selbsterklärendes Menü abzuliefern. So geht schon mal der Einstieg flott und leicht von der Hand. Auch die Erkennung von Eingabegeräten wie Joysticks und Pedale erfolgte problemlos und automatisch. Das gefällt, denn endlich muss mal nicht an Dutzenden Einstellungen geschraubt werden, bevor es zum Fliegen geht.

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Besonders schön umgesetzt sind die amerikanischen Flughäfen und Städte, besonders New York wurde bis ins kleinste Detail (wenn man sich alle Zusatzpakete geladen hat) umgesetzt. Von den Hunderten Flughäfen kann man noch bis ins Detail auswählen, von welchem Platz auf welcher Landebahn man starten will - das eignet sich gut für den beginn, um Starts und Landungen schnell üben zu können.

Klasse Flugschule

Für Spieler, die sich noch nie an einem Flugsimulator versucht haben, geht es anfangs aber besser in die optionale Flugschule. In mehr als 20 Kursen lernt man hier grundlegendes über das Fliegen. Die Anleitungen sind zwar manchmal etwas langatmig, die Steuerung ist aber einfach zu verstehen und zu verinnerlichen. Wem das Basiswissen nicht reicht, kann in einem Online-Handbuch nachlesen, wo es schön aufgelistet alle Funktionen für Piloten gibt.

Grafisch geht es hochwertig her: Die Umgebungen basieren auf Satellitenaufnahmen und sind demnach sehr realistisch. Hier sollte man aber trotz der hohen Dateigröße die Zusatzpakete installieren, denn sonst sieht die Umgebung etwas verwaschen aus. Hat man das gemacht, ist selbst bis in weite Ferne alles scharf aufgelöst zu sehen. Allerdings: Bei Langstreckenflügen findet man abseits der Städte nur karge Landschaften vor. Und: Im Cockpit ist die Kamera frei bewegbar, außerhalb hätten wir uns dieselbe Funktion gewünscht. Hier gab es bisher nur fixe Kameraeinstellungen.

Tolles Fluggefühl

Grafisch wurden auch die Flugzeugen toll umgesetzt, selbst die Schatten und Bedienfelder sind realistisch verabreitet. Generell ist die Grafik innerhalb des Cockpits die große Stärke des Spiels. Doch wie steht es um das Fliegen selbst? Anfänger werden definitiv ihre Freude haben, Profis müssen sich allerdings etwas einschränken. Die Gameplay-Tiefe hat hier ihre Grenzen, nicht alle Schlater besitzen eine steuerbare Funktion. Wer eine gigantische Tiefe für Experten bevorzugt, sollte da eher zu X Plane 11, auch aus dem Hause Aerosoft, greifen.

Umso schöner ist es aber für Neulinge, auch leicht abheben zu können und in der Luft erleben schließlich alle in tolles Gefühl des Fliegens. Das Steuern der Maschinen wirkt sehr realistisch, alle Faktoren vom Wind bis zu Schubänderungen sind spürbar und so überzeugend hat das noch kein Simulator vermitteln können, der sich auch an Anfänger richtet. Gut gemacht! Für Abwechslung sorgt, dass sich kleine Flugzeuge gänzlich anders anfühlen als die großen Jets. Außerdem funktioniert das ganze ungewohnt flüssig, selbst in den höchsten Grafikeinstellungen kommt der Simulator nie ins Ruckeln. Das dürfte mit Einbußen auch für eher schwache PCs gelten.

Fazit: Neue Richtgröße

Abschließend noch zum VR-Gefühl, das ebenso gut abläuft wie das normale virtuelle Fliegen. Auch hier geht es absolut flüssig, wenngleich mit einigen grafischen Abstrichen zu. Dennoch: In diesem Punkt kann sich derzeit kein anderer Flugsimulator mit Aerofly FS 2 messen. Aber auch insgesamt ist der Titel eine neue Richtgröße, wenn man die Profi-Simulatoren außer Acht lässt.

Eine extrem flüssige Darstellung paart sich mit - wo vorhanden - unglaublich detailliert umgesetzten Szenerien und einer einfachen Steuerung, die dennoch eindrucksvoll die Flugphysik zu vermitteln mag. Man darf darauf hoffen, dass Aerosoft noch weitere Gebiete so detailliert umsetzt und mehr Flug- und Bodenverkehr einbindet. An der Auswahl an Flugzeugen und Flughäfen gibt es allerdings nichts zu meckern. (rfi)