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Flugzeugabsturz : Erste Anzeichen für Terrorakt

Heute Redaktion
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Nach dem Verschwinden eines Passagierjets mit 239 Menschen an Bord mehren sich die Anzeichen für einen Anschlag. Malaysia schaltete am Wochenende die US-Bundespolizei FBI und ausländische Geheimdienste ein. Unterdessen dürften nun erste Trümmerreste entdeckt worden sein.

Nach dem mehren sich die Anzeichen für einen Anschlag. Malaysia schaltete am Wochenende die US-Bundespolizei FBI und ausländische Geheimdienste ein. Unterdessen dürften nun erste Trümmerreste entdeckt worden sein.

Befeuert wurde der Verdacht durch mehrere Passagiere, die mit gestohlenen Ausweisen die Sicherheitschecks passiert hatten. Zudem hatte die Boeing 777-200 offenbar kurz vor ihrem Verschwinden vom Radar gewendet, ohne dass eine Meldung gefunkt wurde. Das Wetter war gut und die Piloten erfahren. Dass auch nach mehr als einem Tag keine Wrackteile gefunden wurden, spricht nach Angaben eines Behördenvertreters dafür, dass die Boeing noch in der Luft zerstört wurde.

Erstmals Trümmer entdeckt

Am Sonntag wurden vor der vietnamesischen Küste möglicherweise erstmals Überreste der Maschine ausgemacht. Der Fundort befindet sich demnach nahe der vietnamesischen Insel Tho Chu im Golf von Thailand."Ein vietnamesisches Flugzeug hat mitgeteilt, zwei Trümmerteile entdeckt zu haben", sagte ein vietnamesischer Behördenvertreter. "Sie scheinen von einem Flugzeug zu stammen." Der Fundort befindet sich nahe der vietnamesischen Insel Tho Chu im Golf von Thailand.

Der malaysische Verkehrs- und Verteidigungsminister Hishamuddin Hussein sagte, er habe mit der US-Bundespolizei FBI gesprochen und verschiedene ausländische Geheimdienste um Hilfe gebeten. Allerdings sei ein Anschlag nur ein Szenario. "Wir schauen in alle Richtungen", sagte der Minister. "Und wir sollten jetzt nichts überstürzen. Zunächst konzentrieren wir uns darauf, das Flugzeug zu finden."

Flug ohne Umkehr?

Laut malaysischer Luftwaffe ist es durchaus möglich, dass der Großraumjet vom Kurs abgewichen ist. Dem Chef der Airline zufolge dagegen nicht. Wäre die Maschine umgekehrt, hätte das Bordsystem automatisch Alarm ausgelöst. Das System lässt nicht zu, dass ein Pilot einfach in der Luft kehrtmacht.

22 Flieger und 40 Schiffe suchen

Aufgrund der neuen Informationen ist das Gebiet, in dem die Maschine gesucht wird, auf die Region näher an der malaysischen Küste ausgeweitet worden. Bisher konzentrierte sich die Suche auf ein Gebiet vor der vietnamesischen Grenze. An der Suche sind 22 Flugzeuge und 40 Schiffe beteiligt, aus Vietnam, China, Malaysia, den Philippinen, Singapur, Indonesien und den USA.

Geheimdienste und Anti-Terror-Truppe

Wegen der Unklarheiten bei der Identität einiger Passagiere sind die Geheimdienste und Anti-Terror-Einheiten des Landes sowie relevanter Drittstaaten wie der USA eingeschaltet worden. Die beiden verdächtigen Passagiere haben die Boeing mit den gestohlenen Pässen eines Italieners und eines Österreichers betreten. Nachdem noch immer nicht klar ist, wo die Maschine ist, ziehen die Ermittler einen Anschlag oder eine Entführung in Betracht. Zur Unterstützung haben die Vereinigten Staaten FBI-Agenten abgestellt.

FBI eingeschaltet

Die FBI-Agenten sollen helfen, Überwachungsvideos vom Startflughafen in Kuala Lumpur auszuwerten und Passagier-Aufnahmen mit bestehenden Datenbanken abzugleichen, um mögliche Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida oder anderer Extremistengruppen zu erkennen.

Bei dem auf der Meeresoberfläche schwimmenden Ölteppich sind jedenfalls keine Hinweise auf die Maschine gefunden worden.