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Ford feiert Fiesta: Neueste Generation im Kurztest

Mit der achten Ausgabe des Dauerbrenners Fiesta will Ford Mittelklasse-Komfort in einem Kleinwagen bieten – und das ist gelungen.

Heute Redaktion
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Seit 41 Jahren fahren Fiestas über unsere Straßen – weltweit insgesamt 17 Millionen seit dem Start 1976. In der aktuellen Generation, die im September ihr Debüt feiert, wurde der Wagen im Innenraum und der Ausstattung deutlich aufgewertet.

"Wir wollen unseren Kunden ein Niveau bieten, dass sie sonst aus nur höheren Klassen bieten", erklärt Marketingchef Andreas Oberascher. Der Gedanke dahinter: Man braucht vielleicht nur ein kleines Auto, möchte aber nicht in einem biederen Kleinwagen sitzen, der wenig zu bieten hat.

Dafür wurde der Fiesta komplett überarbeitet und hat nicht mehr viel mit seinem Vorgänger gemein. Das Design ist dynamischer geworden, die Schnauze reiht sich jetzt in den aktuellen Ford-Look ein. Die Länge ist um 7,1 Zentimeter gewachsen, die anderen Maße ebenfalls, wenn auch nur marginal.

Vorne hat man jedenfalls ausreichend Platz und sitzt sehr bequem. Dazu hat der Fiesta ein gutes Handling, auch auf kurvigen Strecken. Was dabei auffällt: Das Fahrzeug lenkt sich nicht wie ein typischer Kleinwagen, sondern wie ein Mittelklassewagen.

Gute Straßenlage

Der spürbare aber dennoch weiche Lenkradwiderstand vermittelt

ein angenehm ruhiges, fast schon entspanntes Fahrgefühl. Dabei hilft natürlich auch die elektronische Fahrdynamikregelung "Torque Vectoring" sowie das neu entwickelte Fahrwerk, was laut Ford für bis zu zehn Prozent mehr Grip sorgen soll. Wir fühlen uns jedenfalls sicher auf der Straße, wenn uns rund um den Wörthersee Wochenend-Rebellen auf ihren Harleys entgegen kommen.

Die Basisversion beginnt bei 10.990 Euro (mit Finanzierung), doch Ford bietet eine Flut verschiedenen Motorisierungen, Ausführungen, Farbkombinationen und Extras für die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse.

Die Motor-Palette reicht bei den Benzinern von 1,1 Liter mit 70 PS bis zum 1-Liter EcoBoost mit 140 PS. Dazu kommt ein 1,5-Liter-Diesel mit 85 oder 120 PS. Und natürlich kommt der Fiesta wahlweise als Coupé oder 5-Türer.

Wer will, dem wird geholfen

Der Innenraum ist übersichtlich und gut zu bedienen, die Materialien wirken hochwertiger als bei vielen anderen in dieser Fahrzeugklasse. Ein Wermutstropfen ist aber die Armlehne auf der Mittelkonsole: Sie ist nämlich etwas weit vom Schalthebel positioniert (oder eben umgekehrt). Man muss sich also zwischen Schalten und Arm auflegen entscheiden – beides gleichzeitig geht nicht.

Beeindruckend ist für einen Kleinwagen auch die Fülle an Assistenten, die je nach Ausführung serienmäßig oder aufpreispflichtig sind. Von einer automatischen Einparkfunktion über einen adaptiven Tempomaten bis zum Verkehrsschild-Erkennungssystem – es ist vieles verfügbar, das man bei der direkten Konkurrenz oft vergeblich sucht.

Luxus-Fiesta

Bei unserer ersten Ausfahrt mit dem neuen Fiesta hatten wir auch die Möglichkeit, die luxuriöse Ausführung "Vignale" zu testen. Sie kommt erst im Laufe des Herbsts auf den Markt – es folgen übrigens im Frühjahr noch die Sport-Version "ST" und der Crossover "Active" für leichtes Offroaden.

Der "Vignale" mit seinen 140 PS überzeugt uns dabei mit seiner hochklassigen Innenausstattung, bei der Leder und Nähte dominieren und eine umfangreiches Palette an Ausstattung eingebaut ist. Außen gibts es zusätzliche Chrom-Deko-Elemente und Felgen in einem speziellen Design. Die Preise starten hier bei 19.400 Euro.

Unser erster Eindruck bestätigt jedenfalls Fords Ansicht, dass der neue Fiesta zwar zu den Kleinwagen gehört, aber mit den Großen mitspielen kann.

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