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So cool war sonst nur Steve McQueen unterwegs

Heute Redaktion
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Zum 50. Jubiläum des Kultfilms "Bullitt" baute Ford eine neue limitierte Version seines Mustangs, ganz in Anlehnung an den Wagen von Steve McQueen.

Sieben Minuten dauert die legendäre Verfolgungsjagd zwischen Lieutenant Frank Bullitt (Steve McQueen) im Ford Mustang und einem Auftragskiller im Dodge Charger. Für den damals revolutionären Schnitt der Action-Szene gab es einen Oscar und der Mustang stieg zum absoluten Kultfahrzeug auf.

Wir waren natürlich nicht so fulminant wie Steve McQueen unterwegs, denn wir brauchen unseren Führerschein noch und Ford hätte seine Autos gerne unversehrt zurück. Aber dennoch versprüht die "Bullitt"-Version einen Charme, der sich nochmal von den normalen Mustangs abhebt.

Dafür sorgt einerseits, dass weder das Wort Mustang noch das bekannte Pferd wie sonst üblich an der Karosserie oder auf dem Lenkrad zu sehen ist. Der Kühlergrill bleibt frei und ansonsten gibt es nur den Schriftzug "Bullitt". Anstatt auf den Putz zu hauen setzt Ford hier wie beim Vorbild auf gekonntes Understatement.

Der Lack kommt wie bei McQueens Mustang selbstverständlich in wunderschönem Dark Highland Green und macht den Wagen so zu einer noch größeren Augenweide als er ohnehin schon ist. Für Farbenblinde und Geschmacksverwirrte gibt es aber auch schwarz im Angebot.

Noch mehr Power

Technisch wird dem bekannten Spitzenmodell Mustang GT aber noch eins draufgesetzt: Mit 460 PS gibt es um 10 PS mehr aus dem 5 Liter großen V8 Motor. Das Drehmoment ist mit 529 Nm nur gering höher (527 Nm beim GT) aber ohnehin schon stattlich. Die Leistungssteigerung verdankt der Mustang Bullitt einem Open Air Induction System, einem Einlasskrümmer mit einem Drosselklappen-Durchmesser von 87 Millimeter sowie der Motormanagement-Kalibrierung des Shelby Mustang GT350.

Während der Mustang GT mittlerweile über eine 10-Gang-Automatik verfügt, bleibt der Mustang Bullitt dem Original treu: So wie Steve McQueen schaltet man mit einem Billardkugel-Knauf von Hand. Doch während Lieutenant Frank Bullitt mit nur vier Gängen auskommen musste (aber immer noch besser als die damaligen Automatiken), haben wir sechs Gänge. Das schließt zwar in den USA etwa 95 Prozent der potentiellen Käufer aus, macht uns aber viel Spaß. Und es ist schön retro: Denn hier flutscht nichts leicht, da braucht man schon Kraft, um die Kupplung zu drücken und die Gänge einzulegen.

Tolle Drehzahlbreite

So fühlt man, dass man ein richtiges Geschoss in der Hand hat. Und dank einer neuen Drehzahlanpassung bleibt der Mustang Bullitt schön sportlich: Wer es schön laut mag, kann mit der Zweiten 110 fahren. Zum Sprit sparen geht aber auch 60 mit der Fünften. Überhaupt: Wir sind unter 12 Liter auf 100 Kilometer geblieben – das hätten wir nicht erwartet.

Außerdem gibt elektronische Motorsteuerung beim Herunterschalten einen kurzen Gas-Stoß, was trotz der schweren Kupplung relativ sanftes Schalten ermöglicht und den Beifahrer nicht seekrank macht.

Zwei optionale Extras hat unser Mustang Bullitt noch, die den Preis von 67.450 Euro auf 73.123 Euro erhöhen. Und die sind aber auch wirklich empfehlenswert: Zum einen Recaro-Sportsitze mit farblich passenden grünen Nähten, zum anderen das MagneRide-Hochleistungsfahrwerk.

Dieses erzeugt ein Magnetfeld, das die Viskosität einer Flüssigkeit in den Dämpfern und somit deren Verhalten ändert. So wird das straffe Handling des Mustang Bullitt optimiert, ohne dass man Abstriche beim Komfort in Kauf nehmen muss.

Keine Angst vor Schnee

Was uns aber neben dem üblichen fantastischen Fahrgefühl eines Mustangs beeindruckt hat, ist die Tauglichkeit des Fahrzeugs im Schnee. Alte Mustangs, so wie jener von Lieutenant Frank Bullitt, hat man ja aus Sicherheitsgründen bereits bei Regen lieber stehen gelassen. Bei der modernen Variante gibt es ein eigenes Fahrwerk/Motoren-Setting für Schnee/Nässe, mit dem wir selbst bergab auf ungeräumten Straßen mit 5 Zentimeter Neuschnee den Umständen entsprechend gut unterwegs waren.

Man kann also beim Mustang Bullitt fast von einem Alltagsfahrzeug sprechen. Wenn er halt nicht weltweit limitiert wäre. In Österreich gibt es etwa zwei Dutzend von ihm. Aber Ford überlegt bereits, wegen des großen Erfolgs eine weitere Serie aufzulegen. Wir würden es uns wünschen, damit möglichst viele Menschen in den Genuss dieses Fahrzeugs kommen.

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