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Forscher bringen 32.000 Jahre alte Blume zum Blühen

Wiener Forschern gelang es mithilfe des Erbguts einer 32.000 Jahre alten Nelkenart diese erneut zum Blühen zu bringen.

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Wiener Forscher unterbrachen den Dornröschenschlaf einer Nelke.
Wiener Forscher unterbrachen den Dornröschenschlaf einer Nelke.
APA/BOKU/Jakob Vegh

32.000 Jahre lang lag die „Silene Stenophylla“, eine Nelkenart, in einem Dornröschenschlaf tief unter einer vereisten Erdschicht in Sibirien. Die Pflanze schlummerte in 38 Metern Tiefe, in unterirdischen Höhlen, die einst von Erdhörnchen gegraben worden waren, vor sich hin. Jetzt wurde sie aus ihrer Jahrtausende andauernden Winterstarre im Permafrostboden geweckt. Dieser hat sie und ihr Erbgut gut konserviert.

Klimatische Bedingungen

Wissenschaftlern der Universität für Bodenkultur in Wien gelang es sie das erste Mal nach der Froststarre wieder zum Blühen zu bringen. Eine Sensation für die Wissenschaft. Das Erbgut hat so lange überlebt, dass es noch intakt war.

Bereits im Jahr 2012 haben russische Forscher das Pflanzenmaterial bearbeitet, das aus unterirdischen Höhlungen stammte. Die russischen Kollegen gaben der Pflanzenbiotechnologin Margit Laimer vom Institut für Molekulare Biotechnologie der Boku eine der Gewebekulturen der Pflanze. Mit "viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl" erblühte sie in neuem Glanz. Nun soll untersucht werden, ob die Pflanze den damaligen Klimabedingungen angepasst war.