Science

Forscher entdecken mysteriöse Kreaturen wie aus Horrorfilm

Fische, die gehen, statt zu schwimmen, Zwittertiere und blinde Aale: Eine Forscher-Expedition hat bisher unbekannte Lebewesen in der Tiefsee entdeckt.

Der Pelikan-Aal könnte tatsächlich einem Horror-Film entsprungen sein.
Der Pelikan-Aal könnte tatsächlich einem Horror-Film entsprungen sein.
Museums Victoria Research Institute

Forscher des Museums Victoria Research Institute in Melbourne waren an Bord des Forschungsschiffs "RV Investigator 35" Tage lang im Gebiet der Kokosinseln (auch Keelinginseln) westlich von Australien unterwegs und legten dabei 11.000 Kilometer zurück. Ihr Ziel war es, das von unterseeischen Vulkanen mit Kegeln, Bergen und tiefen Canyons geprägte und noch weitgehend unerforschte Gebiet um die Inseln zu kartografieren.

Während der Reise fertigten sie so 3D-Karten vom riesigen unterseeischen Berg an, der unter den Inseln liegt und noch nie erfasst wurde. Die Region gilt seit dem März 2022 als Naturschutzgebiet, wie die "NZZ" berichtet.

Horror-Artenvielfalt

Gleichzeitig erforschten die Wissenschafter in dem Areal, das 744.000 Quadratkilometer umfasste, auch die Fauna rund 5.000 Meter unter dem Meeresspiegel. Mit speziellen Kameras gelangen ihnen Aufnahmen von Kreaturen, die ebenso fremd wie bizarr anmuten und der Wissenschaft noch einiges an Arbeit bescheren dürften.

"Wir haben eine verblüffende Anzahl potenziell neuer Lebewesen entdeckt", so Forschungsleiter Tim O’Hara in der Publikation über die Forschungsreise. Mehrere dieser Kreaturen konnten die Forschenden mit Schleppnetzen vom Meeresboden klauben und an Bord der Investigator genauer untersuchen.

Darunter sind einige Tierarten mit ganz speziellen Eigenschaften. So fanden die Forschenden etwa:

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    Der <strong>Pelikan-Aal</strong> scheint einem Horrorfilm zu entstammen.
    Der Pelikan-Aal scheint einem Horrorfilm zu entstammen.
    Museums Victoria Research Institute

    Einen blinden Aal, der in fünf Kilometern Tiefe lebt und eine transparente gelatineartige Haut besitzt. Statt Eier zu legen, bringen die weiblichen Tiere lebende Junge zur Welt.

    Tiefsee-Fledermausfische, die mithilfe ihrer arm-ähnlichen Flossen über den Meeresgrund "schlendern" und in einer Aushöhlung ihres Unterkiefers eine Art Fischköder vor sich hertragen, um Beute anzulocken.

    Den Tribut-Spinnenfisch, der außerordentlich lange Bauchflossen mit verdickten Enden besitzt, mit denen er wie mit Stelzen über den Meeresgrund schreitet, was ihm die ideale Position ermöglicht, um kleine Krebse zu erwischen.

    Der bizarre Pelikan-Aal, der für seinen riesenhaften Kiefern einen winzigen Kopf hat und der seinen Magen ausdehnen kann, um große Beute zu verschlingen.

    Den Hochflossen-Eidechsenfisch, einen gefräßigen Raubfisch mit unzähligen scharfen Zähnen, der ein Hermaphrodit ist, also sowohl männliche wie auch weibliche Geschlechtsorgane besitzt.

    Den Viperfisch, der so lange Zähne hat, dass sie auch bei geschlossenem Maul sichtbar sind. Er besitzt Reihen leuchtender Punkte am Unterbauch ebenso wie an der Spitze seiner Rückenflosse. Damit lockt er Beute an.

    Pancake-Seeigel, die ein so zartes Skelett haben, dass es sich wie ein Omelett ausbreitet, wenn sie aus dem Wasser genommen werden.

    Was das Team im mysteriösen Unterwasser-Gebirge entdeckte, ist weitaus mehr, als es erwartet hatte. "Es ist eine wahrhaftige Ehre, zum ersten Mal die erstaunlichen Eigenschaften dieser Tiere aus der Tiefe zu sehen", so Tim O’Hara.

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      Denise Auer