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Forscher entdecken vergessenes antikes Reich

Heute Redaktion
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Archäologen stießen bei Ausgrabungen auf eine Inschrift, die darüber informiert, dass an einem Siedlungsort ein ehemaliges, antikes Großreich gestanden hat.

Möglicherweise gab es neben Rom und Griechenland noch ein weiteres bisher unbekanntes Großreich. Forscher stießen in Anatolien auf einen spannenden Fund, der ein neues Licht auf die Geschichte der Antike wirft.

Wie erste Funde bereits im Jahr 2017 vermuten ließen, dürften die Siedlungsanfänge womöglich 6.500 Jahre zurückführen.

Hieroglyphen erzählen von einer kriegerischen Auseinandersetzung

Auch Keramikfragmente und Gebäudeteile konnten in Grabungen erschlossen werden. Türkmen-Karahöyük könnte in der späten Bronzezeit eine Fläche von 1,25 Quadratkilometern bedeckt haben. Bisher war allerdings nicht klar, zu welchem Reich die Stadt zugehörig war. In einem Wassergraben schließlich fand man einen deutlichen Hinweis: ein Stein mit einer Inschrift.

Dort wird mit luwischen Hieroglyphen die Geschichte vom Ausgang eines Krieges, der sich vor 2.700 Jahren zugetragen hat. Mit dem sagenhaften König Midas als Unterlegenen. "Die Sturmgötter haben die [gegnerischen] Könige seiner Majestät ausgeliefert," heißt es auf dem Stein. Deswegen vermuten die Forscher, Midas habe sich nach der bewaffneten Auseinandersetzung in Kriegsgefangenschaft befunden.

Hauptstadt eines Großreiches in Anatolien in der Eisenzeit

Als Auftraggeber der Siegesbotschaft wird König Hartapu genannt. Dieser Name taucht mit seinem Vater Mursili auf einer 15 Kilometer entfernten Inschrift auf. Die Stadt auf dem Hügel könnte die Hauptstadt gewesen sein. "Wir hatten bislang keine Ahnung von diesem Königreich", berichtet der Archäologe James Osborne gegenüber dem Standard. "Auf einmal ergibt sich ein völlig neues Bild über Kleinasiens Eisenzeit."

Von König Midas sind viele Legenden überliefert. So wurde sein Reichtum in der Antike als so unermesslich groß geschildert, dass er in der Mythologie alles, was er berührte, in Gold verwandelte. Die Sagenfigur geht zurück auf mindestens einen realen Herrscher. Der Fund in Anatolien gibt nun neue Aufschlüsse zu seinem Schicksal.