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Aliens? Forscher lösen Rätsel um mysteriöse Krater

Die rätselhaften Löcher blieben jahrelang ein Mysterium. Jetzt ist klar: Dahinter stecken weder Außerirdische noch Gesteinsbrocken aus dem All.

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Die Wände der Krater sind beinahe senkrecht. Bei diesem geht es 200 Meter in die Tiefe.
Die Wände der Krater sind beinahe senkrecht. Bei diesem geht es 200 Meter in die Tiefe.
VASILY BOGOYAVLENSKY / AFP / picturedesk.com

Als hätten Meteoriten eingeschlagen: Ein russisches Fernsehteam entdeckte im vergangenen Sommer bei einem Flug über die Jamal-Halbinsel im Nordwesten Sibiriens einen massiven Krater. Das mysteriöse Loch mitten in den Weiten der russischen Tundra ist 50 Meter tief und 50 Meter breit und hat glatte, fast senkrechte Wände. Es ist bereits der 17. Krater dieser Art, der in Russland seit dem Jahr 2013 entdeckt wurde.

Der Geologe Vasily Bogoyavlensky von der Russischen Akademie der Wissenschaften berichtete zudem von einem Krater mit einem Durchmesser von einem Kilometer in der Republik Jakutien. Die Spekulationen schaukelten sich hoch: Stammen sie von Meteoriten oder gar von Außerirdischen?

Mächtige Explosionen

Mit Drohnen, 3D-Modellen und künstlicher Intelligenz versuchten die Wissenschaftler dem Geheimnis um die Entstehung der Krater auf die Spur zu kommen. 

Laut den Wissenschaftlern, die die Krater untersuchten, entstanden sie durch eine Explosion ähnlich wie bei einem Vulkanausbruch. Gase wie Kohlendioxid und Methan seien im Permafrostboden eingeschlossen. Wenn der Permafrostboden auftaue, würden sich gasgefüllte Hohlräume bilden, die explodieren können. Dabei bleiben Krater wie diese zurück.

Was noch unklar ist, ist die Quelle des Methans. Es könnte aus den tieferen Erdschichten stammen.

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    Seit Jahren werden in Sibirien immer wieder solch mysteriöse Krater gefunden, die scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht waren.
    Seit Jahren werden in Sibirien immer wieder solch mysteriöse Krater gefunden, die scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht waren.
    Photo ITAR-TASS / Tass / picturedesk.com

    Klimawandel

    Der Permafrostboden ist das ganze Jahr über gefroren. Experten schätzen, dass er doppelt so viele Kohlenstoffe enthält wie die Atmosphäre. Nun taut er aber langsam auf. Dadurch schwindet der Druck auf das unterirdische Gas, welches das Erdreich über sich wie Pusteln aufbläht.

    Wissenschaftler wollen diese nun rund um die Uhr überwachen, um die Folgen der Explosionen eindämmen zu können. Denn Methan ist hoch entzündlich und klimaschädlich!

    Alleine auf der Jamal-Halbinsel wurden laut "Siberian Times" schon mehr als 7.000 solcher Hügel entdeckt. Das Land selbst wird durch die stetige Erwärmung zur tickenden Zeitbombe.