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Forscher möchten Mondbasis mit Urin bauen

Heute Redaktion
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Die Planungen für den Bau einer Mondstation der NASA sind im vollen Gange - oder Flusse. Dafür könnte Urin nämlich eine wesentliche Rolle spielen.

Zugegeben, es klingt recht skurril. Dennoch steht ein seriöser, wissenschaftler Ansatz hinter folgender Aussage: Eine Mondbasis soll auf Urin als Baumaterial basieren.

Es gibt einen Hintergrund zu dieser Überlegung: Die Wissenschaft steht vor der Frage, wie Baumaterialien am Mond vor Ort, den dortigen Bedingungen gewachsen, erzeugt werden können, damit sie nicht erst von der Erde mühevoll exportiert werden müssen.

Astronauten könnten dann die Mondbasis mithilfe von Urin bauen

Hier kommt Urin ins Spiel: Urin besitzt die chemische Eigenschaft ein guter Weichmascher zu sein. Damit könnte künstlich produzierter Harn verwendet werden, um Mondgestein abzubauen. Dieser Vorgang würde den Bedarf an irdischen Beton obsolet machen.

Hintergrund zur Experimentierfreudigkeit und Kreativität der Forschung: Die nächste Mondexpedition steht kurz bevor. Schon in vier Jahren möchte die NASA die ersten Astronauten zum Mond schicken. Deswegen muss zuallererst die Frage nach den Baumaterialien geklärt werden.

Die Studie eines Forscherteams der ESA zum Lösungsansatz der dringenden Material-Frage wurde im Journal of Cleaner Production publiziert. Harnstoff kann demnach als Weichmacher eingesetzt werden, um Beton (oder Mondgestein) formbarer zu machen und eine Alternative zu einem Transport der Materialien von der Erde zu schaffen.

Material muss Extrembedingungen standhalten können

Im Test der an der Stude beteiligten Wissenschaftler musste sich die Materie unter Extrembedingungen behaupten. Immerhin herrschen am Mond konstante und extreme Temperaturschwankungen. Der Beton, der mit Urin gemischt wurde, blieb während der Versuche stabil und konnte zudem hohe Lasten tragen. In einem Statement sagt die Co-Autorin der Studie, Anna-Lena Kjøniksen: „Das Wasser im Urin könnte zusammen mit dem, was auf dem Mond gefunden werden kann, für das Gemisch genutzt werden."

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