Irgendwas passt da draußen nicht mehr: Der vergangene Monat war wider Erwarten der wärmste Januar der Welt ("Heute" berichtete). Dieser Rekord wirft nun neue und dringliche Fragen über das Tempo des globalen Klimawandels auf.
Warum die derzeitige Aufregung? Meteorologen und Klimaforscher hatten berechnet, dass der Januar 2025 kühler als der Januar 2024 sein würde – und zwar aufgrund der abkühlenden Wirkung des "El Niño"-Wetterphänomens.
Doch die globale Erderwärmung hat "El Niño" (dt. kleiner Bub) heuer "overruled". Es wurde nämlich wärmer: Der Jänner 2025 brach den Rekord vom Januar 2024 um fast 0,1 Grad, wie der europäische Klimadienst Copernicus meldete.
Der überraschende Hitzerekord im Januar fällt mit einer neuen Studie des renommierten Weltklima-Wissenschaftlers James Hansen zusammen, der festgestellt hat, dass sich die globale Erwärmung deutlich beschleunigt – und damit bisherige Forschungen blass erscheinen lässt.
Der größte Treiber der Rekordwärme sind die Treibhausgase durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas – doch die "natürlichen Beiträge" zur Temperaturänderung haben nicht wie erwartet gehandelt, zeigt sich Samantha Burgess von der europäischen Wetteragentur überrascht.
"Auch wenn der Pazifik derzeit keine Bedingungen für eine Klima-Erwärmung schafft, erleben wir immer noch Rekordtemperaturen", rätselt Burgess.
„Es scheint wenig Zweifel daran zu geben, dass sich die globale Erwärmung beschleunigt.“Jonathan OverpeckUniversität Michigan
"Die Beharrlichkeit der Rekordwärme bis 2023, 2024 und jetzt bis zum ersten Monat 2025, ist gelinde gesagt erschütternd", sagte Jonathan Overpeck von der Universität Michigan. "Es scheint wenig Zweifel daran zu geben, dass sich die globale Erwärmung und die Auswirkungen des Klimawandels beschleunigen."
Der Januar 2025 war weltweit 0,09 Grad wärmer als der vorherige heißeste Januar und war 1,75 Grad wärmer als vor der Industriezeit, berechnete Copernicus. Es war zudem der 18. Monat der letzten 19, in dem die Welt die international vereinbarte Erwärmungsgrenze von 1,5 Grad über der vorindustriellen Zeit erreichte.