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Forscher rechnen mit deutlich mehr Hitzetoten

Heiße Temperaturen können nicht nur alten und kranken Menschen sowie Kleinkindern schaden, sondern auch Gesunden – mit tödlichen Folgen.

Heute Redaktion
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Durch massive Hitzewellen sollen in den nächsten Jahren deutlich mehr Menschen umkommen als bisher, Symbolfoto
Durch massive Hitzewellen sollen in den nächsten Jahren deutlich mehr Menschen umkommen als bisher, Symbolfoto
Bild: iStock

Das aktuelle Wetter stimmt viele Menschen fröhlich. Doch gibt es auch manche, denen die steigenden Temperaturen ordentlich zusetzen. Gefährdet sind vor allem Kleinkinder, chronisch Kranke und alte Menschen.

Künftig könnte das Wetter vermehrt auch kerngesunden Menschen schaden. Das befürchten Forscher der University of Hawaii in Honolulu: Laut ihrer Studie werden extreme Hitzewellen zunehmen und mehr Todesopfer fordern.

Zehntausende Tote in den letzten Jahren

Für die im Fachjournal "Nature Climate Change" veröffentlichte Arbeit wertete das Team um Camilo Mora mehr als 30.000 Studien aus den Jahren 1980 bis 2014 aus, die sich mit hitzebedingten Todesfällen beschäftigten.

Darin stießen sie auf insgesamt 783 Fälle in 164 Städten in 36 Ländern, in denen während Hitzewellen auffällig viele Menschen starben. So starben 2003 in Deutschland und in Frankreich mehrere Tausend Menschen während des Jahrhundertsommers. In Moskau kamen vor sieben Jahren mehr als 10.000 Menschen hitzebedingt ums Leben.

Forscher besorgt

Aus den klimatischen Bedingungen – unter anderem Temperatur, Feuchtigkeit und Windgeschwindigkeit –, die während dieser Phasen herrschten, schlossen Mora und seine Kollegen, ab wann Extremwetter tödlich werden kann: Entscheidend dafür seien vor allem Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit, heißt es in einer Mitteilung.

Der Grund: Steigt die Körpertemperatur über 37 Grad Celsius, kann die Wärme nicht mehr abgegeben werden. Kommt hohe Luftfeuchtigkeit dazu, funktioniert das Schwitzen nicht mehr. Deshalb seien bei hoher Luftfeuchtigkeit auch niedrigere Temperaturen potenziell tödlich, so die Wissenschaftler.

Weil die berechnete Schwelle auf dokumentierten Fällen realer Menschen rund um den Globus basiere, sei sie besonders "verlässlich und relevant", erklärt Co-Autorin Farrah Powell. Es sei erschreckend, wie verbreitet solche tödlichen Bedingungen bereits seien.

So viel extremer kann es werden: Der Zeitraffer zeigt frühere und prognostizierte Hitzewellen. (Video: University of Hawaii) (fee)

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