Gesundheit

Forscher wollen Gesunde mit Corona infizieren

Rekord bei den weltweiten Neu-Infektionen: Jetzt arbeiten US-Forscher an einem umstrittenen Verfahren zur Beschleunigung der Impfstoffsuche.

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Die Anzahl der Neuinfektionen erreichte gerade einen neuen Höhepunkt.
Die Anzahl der Neuinfektionen erreichte gerade einen neuen Höhepunkt.
istock

Die „Human Challenge Trials“, bei denen gesunde Menschen mit dem Coronavirus infiziert werden sollen, sind unter Medizinern umstritten, könnten jedoch die Suche nach einem Impfstoff beschleunigen, was aufgrund aktueller Infektionszahlen ein durchaus gewichtiges Argument darstellt. Denn es gibt so viele Infektionen, wie nie zuvor.

Die global an einem Tag auftretende Neuinfektionszahl erreichte am Samstag einen neuen Höhepunkt, wie die WHO mitteilte. Innerhalb von 24 Stunden traten 100.000 Fälle auf der ganzen Welt auf. Die Vereinigten Staaten zählen mit 5,3 Millionen bestätigten Fällen zu den am schwersten betroffenen Ländern. Die USA, Indien und Brasilien verzeichneten je 100.000 Fälle innerhalb von einer Woche. Bisher wurden weltweit mehr als 21 Millionen Infektionen gemeldet.

Risiken nicht absehbar

US-Forscher des Nationalen Institut für Allergien und ansteckende Krankheiten (NIAID) arbeiten jetzt an einem Virusstamm, mit dem sie Menschen infizieren können. Viele Wissenschaftler stehen dem Verfahren wegen der Risiken für die Patienten skeptisch gegenüber. Es sei dabei nicht abzusehen, bei wem sich ein schwerer Verlauf entwickeln könnte.

"Wir haben kein sehr klares Verständnis darüber, wer von einer schweren Krankheit bedroht ist und wir haben keine Behandlung, die garantiert jemanden heilt, wenn er eine schwere Krankheit entwickelt", zitiert The Jakarta Post David Diemert von der George Washington University, der den Corona-Impfstoff-Test des Pharmakonzerns Moderna überwacht.