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Forscher zieht Schildkröte 10-cm-Strohhalm aus Nase

Heute Redaktion
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Für uns ist es ein lustiges Spielzeug durch das man gemütlich Cocktails oder ein Himbeerkracherl schlürfen kann. Einer Schildkröte bereitete ein Strohhalm große Schmerzen als die Forscher ihn mit einer Zange aus der blutenden Nase des Tieres ziehen mussten.

 
Anfangs dachten die Forscher um Christine Figgener und Dr. Nathan J. Robinson die Oliv-Bastardschildkröte hätte einen Parasiten an der Nase. Sie holten das Tier aus dem Wasser, um ihm den unangenehmen Begleiter zu entfernen und den Wurm zu untersuchen. Erst aus der Nähe erkannten sie, dass aus der Nase der Meeresschildkröte das Ende eines Strohhalm ragte. 

Operation mit Schweizer Messer

Stunden von der Küste von Costa Rica entfernt, beschlossen die Forscher, den Fremdkörper zu entfernen. Das einzige Werkzeug, das die Meeresbiologen zur Verfügung hatten, war ein Schweizer Messer. Das Tier an Land zu bringen wäre nicht möglich gewesen, weil den Forschern dafür die nötige Erlaubnis fehlte. 

Nur ein winzig kleines Zipfelchen des Plastikrohres ragte aus dem Nasenloch. Die Forscher versuchten, das Ende mit einer Zange zu erwischen. Der Vorgang war lang und für das Tier qualvoll. Man sieht genau, wie die Schildkröte jedes Mal, wenn die Forscher den Strohhalm berühren, versucht, dem Schmerz zu entkommen. Sofort beginnt die Schildkröte zu bluten. Lange gelingt es dem Menschen nicht, den Halm zu fassen zu bekommen.

10-12 Zentimeter Plastik steckten in Nase

Schließlich geht alles ganz schnell: Der Forscher erwischt das Plastikrohr und kann es aus der Nase ziehen. Selbst die Meeresbiologen sind nach der "Operation" geschockt, wie lang das Plastikding ist, das den Rachen der Schildkröte blockierte. Zehn bis zwölf Zentimeter Plastik steckte im Hals des Tieres. 

Die Biologen vermuten, dass die Schildkröte den Strohhalm schluckte, um ihn dann wieder hochzuwürgen. Nase und Rachenraum haben bei Schildkröten eine Verbindung, durch die sich das Plastik höchstwahrscheinlich "verirrte".  Nach dem Entfernen des Fremdkörpers hörte die Blutung schnell auf, die Wunde wurde von den Forschern desinfiziert. 

Das Video der achtminütigen "Operation" stellten die Tierretter unter dem Titel "'NO' to plastic straws" (Nein, zu Plastikstrohhalmen) online. Seitdem wurde das Video, das qualvoll zum Anschauen ist, ein YouTube-Hit.