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Forscherin zerzaust Männer-Sex-Mythen

Heute Redaktion
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Bild: Unsplash

Männer wollen immer nur Sex, sind am glücklichsten als Jäger? Eine Sexualtherapeutin befragte 10 Jahre lang Männer – und präsentiert nun ihre Ergebnisse.

Reden wir von männlicher Sexualität, dann oft von der emotionslosen Seite. "Not always in the mood" lautet der Titel eines neuen Buchs, das einige Mythen und Lügen enttarnen möchte. Die Autorin, Dr. Sarah Hunter Murray, erforscht darin die Begierden und Hintergründe, warum Männer meistens ihre Partner(in) zufriedenstellen wollen.

Die Sexualforscherin und Erziehungstherapeutin verbrachte zehn Jahre mit der Erforschung männlicher Sexualität und den Interviews heterosexueller Männer zwischen 18 und 65 Jahren, die sich in Beziehungen befanden.

Sie stellte ihnen Fragen wie: "Wodurch fühlst du dich begehrt?" und "Was ist dir am Aussehen deines Partners wichtig?" oder "Hattest du jemals Sex mit deiner Partnerin und gemerkt, dass sie keine Lust hat?" Das Resultat ihrer Forschung ist ein großes Buch, das hinter die Emotionen von Männern schauen möchte. Mit dem Wallstreet Journal diskutierte sie über ein paar der Inhalte.

Die Medien vermittelten lange ein Bild von Männlichkeit, das langsam brüchig werde. Sex sei für Männer emotionaler als wir realisieren, so die Forscherin.

Ihr Fazit – oh Wunder: Auch Männer haben Gefühle. Das Verlangen eines Mannes werde auch durch eine Verbundenheit mit dem Partner und dem Gefühl ihm nahe zu sein (nicht nur körperlich) ausgelöst. Auch bei gemeinsamen Erlebnissen und tiefsinniger Kommunikation spürten Männer Verlangen.

Fehlt die emotionale Verbindung, so sinke das sexuelle Verlangen des Mannes, so das Ergebnis der Untersuchung. Und: Bei sexueller Ablehnung zweifelten viele nicht nur an sich selber, sondern oft auch an den Gefühlen der Partnerin oder der ganzen Beziehung.

Frauen hätten andere Möglichkeiten über ihre Gefühlswelt zu sprechen, analysiert Hunter Murray. Sie erhielten den intimen Austausch in der Umgebung von Freundinnen. Männer hätten unter Männern oft nicht die Gelegenheit dazu, wenn sie in ihrem Rollenbild verhaftet seien. Umso wichtiger sei die emotionale Verbindung zur Partnerin. (GA)

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