Gesundheit

Forschung zeigt: Zu viel Freizeit macht unglücklich

Ab aufs Sofa: Auch wenn wir oft davon fantasieren, kann zu viel freie Zeit ähnlich unzufrieden machen wie zu wenig.

Christine Scharfetter
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Wer zu viel Freizeit hat wird auch nicht glücklich, so zumindest das Ergebnis einer Studie.
Wer zu viel Freizeit hat wird auch nicht glücklich, so zumindest das Ergebnis einer Studie.
Getty Images/iStockphoto

Die Wochen rasen und du hast einfach nie genug Zeit, all das zu tun, was du gerne machen würdest? Viele Menschen wünschen sich mehr Freizeit. Verständlich, aber ist das nicht auch Langweilig? Dem gingen jetzt US-amerikanische Wissenschaftler der University of Pennsylvania auf den Grund. Mit der Hilfe von über 35.000 Teilnehmern ermittelten sie die perfekte Stundenanzahl für Freizeit und wie wir sie am besten verbringen sollten.

Nicht zu viel und nicht zu wenig

Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen, die im Schnitt etwa zwei bis drei Stunden Freizeit pro Tag haben, glücklicher sind als Menschen, die weniger als zwei Stunden zur Verfügung haben. Die Studienresultate besagen aber auch, dass Personen mit mehr als fünf Stunden Freizeit am Tag oftmals gleich unzufrieden sind wie jene, die zu wenig haben.

Qualität über Quantität

Gemäß der Studie gibt es neben der Menge an Freizeit aber auch einen weiteren Faktor, der über das eigene Wohlbefinden entscheidet: Die Nutzung dieser freien Zeit. "Wir unterscheiden zwischen produktiver und nicht-produktiver Freizeit. Produktivere Freizeit macht tendenziell zufriedener", erklärt Marissa Sharif, die Leiterin der Studie.

Produktive Freizeit sind zum Beispiel Kurse, Kochen, Stricken, Töpfern oder Sport, während Fernsehschauen und Instagram-Scrollen in die weniger produktive Kategorie fallen. Menschen, die plötzlich sehr viel Freizeit haben, etwa durch Kurzarbeit oder nach der Pensionierung, haben die Tendenz, in ein Loch zu fallen. Plötzlich ist die so ersehnte freie Zeit zu viel Freizeit. Diese Menschen sind gefordert, ihre neue Zeit sinnvoll und stimulierend, oder eben produktiv, einzusetzen. "Es lohnt sich, auch der Freizeit Struktur zu geben, sonst ist die Gefahr da, dass man unzufrieden wird", sagt Sharif.

Du entscheidest, was dir guttut

Natürlich ist es an dir, herauszufinden, wie du einen freien Sonntag gestalten willst. Magst du es, zwölf Stunden am Stück deine Lieblingsserie zu schauen und fühlst du dich danach richtig relaxt und zufrieden? Gut für dich! Gibt dir diese Vorstellung eher ein unbehagliches Gefühl? Dann überlege dir, welche Aktivitäten dich in einen Flow-Zustand versetzen können, in dem du komplett abschalten kannst. Das kann ein langer Waldspaziergang sein, das Lernen eines neuen Hobbys oder vielleicht sogar das Sortieren deiner T-Shirts nach Farbe. Finde das, was dich glücklich macht und lass dich nicht verrückt machen, wenn du es nicht sofort aufspürst!