Niederösterreich

FP-Frau ist für VP: "Landbauer ist arrogant, machtgeil"

Die FP-Landtagsabgeordnete Ina Aigner geht in einer Videobotschaft mit der FP hart ins Gericht und macht Wahlwerbung für Johanna Mikl-Leitner (VP).

Ina Aigner (FP) wandte sich von der eigenen Partei ab und rät: "Wählt Johanna Mikl-Leitner"
Ina Aigner (FP) wandte sich von der eigenen Partei ab und rät: "Wählt Johanna Mikl-Leitner"
privat

Politbombe rund um Landtagsabgeordnete Ina Aigner (FP): Obwohl sie für den Bezirk Korneuburg auf Listenplatz 2 für die FPNÖ steht, wirbt sie in einem Video für die VPNÖ und Johanna Mikl-Leitner. Vielmehr noch: Sie rechnet mit dem "System Landbauer" und der "jetzigen FPNÖ" beinhart ab. 

Am Dienstag produzierte sie ein Video, welches am Donnerstag online ging und via WhatsApp die Runde machte: "Hallo, mein Name ist Ina Aigner, Landtagsabgeordnete und Kandidatin für die Wahl für die FPÖ und ich habe mir meine Aussagen und meinen Weg in die Öffentlichkeit nicht leicht gemacht, aber ich will die Wahrheit sagen: Die FPNÖ ist nicht mehr die Partei, die sie einst unter Landesrat Gottfried Waldhäusl war. Ich wollte immer etwas bewegen, aber unter der Führung von Udo Landbauer war und ist das leider nicht möglich."

"Landbauer ist überheblich, arrogant, machtgeil"

Die 45-Jährige wirft Landbauer Arroganz vor, dass andere Ideen nicht unterstützt werden würden: "Ich weiß wie er mit den Menschen und den eigenen Leuten umgeht: Überheblich, arrogant und machtgeil. Damit will ich nichts zu tun haben", sagt Ina Aigner deutlich.

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    Ina Aigner (FP) in ihren Wahlwerbevideo für die VPNÖ
    Ina Aigner (FP) in ihren Wahlwerbevideo für die VPNÖ
    privat

    Der Wahlkampf habe sich zu einem "einzigen Anpatzen" des Mitbewerbers entwickelt. "Statt unnötig Energie in das Schreien von Hassparolen zu investieren, ist es die Aufgabe der Politik für die Niederösterreicher zu arbeiten", so Ina Aigner.

    "Mikl-Leitner hat meine Unterstützung"

    Das ginge aber nur gemeinsam und dazu wäre eben nur Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bereit. "Daher rufe ich erstmals zu einer anderen Wahl auf. Als Niederösterreicherin und vor allem als Mutter hat sie bei dieser Wahl meine Unterstützung. Wenn ihr wollt, dass für NÖ gearbeitet wird, ohne auf den Finger auf andere Parteien zu zeigen, dann bitte ich Euch dasselbe zu tun."

    Laut FPNÖ wäre Ina Aigner als Bezirksobfrau von Korneuburg bereits vor Monaten abgewählt worden. "Reisende soll man nicht aufhalten. Sie spielt in unserem Team einfach keine Rolle mehr. Wir wünschen Frau Aigner alles Gute für die Zukunft", so FPNÖ-Landesgeschäftsführer Alexander Murlasits kurz und knapp dazu.

    Ina Aigner sieht dies anders: "Man hat mich nicht abgewählt, ich stellte mich nicht mehr zur Verfügung für den Bezirk Korneuburg. Das ist ein Unterschied.

    "Umgang mit Huber war nicht in Ordnung"

    Ina Aigner war 2014 zur FP gekommen, war seit Jahren für die FPNÖ im nö. Landtag. Ina Aigner über ihre Beweggründe: "Mir hat damals der Umgang mit Martin Huber, den ich menschlich schätze, schon nicht gefallen und seither hadere ich. Und in den letzten Wochen wurde es einfach noch klarer", erklärt die FP-Frau, die natürlich mit ihrem unmittelbaren Parteiausschluss rechnet, am Donnerstagmittag gegenüber "Heute". 

    Martin Huber, der einst mit seinem Eiernockerl-Posting für negative Schlagzeilen gesorgt hatte, war bis 2019 Klubobmann der FPNÖ, wurde dann laut Ina Aigner unschön von der Partei abserviert und gründete eine eigene Liste.