Niederösterreich

FP-Mann zahlt 300 € Strafe für "Kasperltheater"-Sager

Eine alleinerziehende Mutter aus NÖ hatte der BH eine Wut-Mail geschrieben und 300 € Strafe kassiert. Bundesrat Andreas Spanring zahlte die Strafe.

Maxim Zdziarski
Teilen
Andreas Spanring
Andreas Spanring
privat

Freude und Erleichterung bei einer 26-Jährigen aus dem Bezirk Korneuburg: Denn Bundesrat Andreas Spanring (FP) zahlt die 300 Euro für die Mutter nach dem "Kasperltheater"-Mail. 

"Bin froh, nicht allein gelassen zu werden"

"Da ich den Ärger samt Unmutsäußerung dieser Frau nachvollziehen kann und ich die Strafe für genauso überzogen und unverhältnismäßig wie die Coronamaßnahmen selbst halte, übernehme ich sehr gerne die 300 Euro, um der alleinerziehenden Mutter helfen zu können", so der freiheitliche Bundesrat. Die Mutter konnte es kurz gar nicht glauben, meinte dann: "Ich bin so froh, nicht allein gelassen worden zu sein."

1/5
Gehe zur Galerie
    Andreas Spanring
    Andreas Spanring
    privat

    Was war passiert? Eine alleinerziehende Mutter hatte sich übers Chorona-Chaos geärgert. Denn Mitte März war die 26-Jährige zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden. Weil sie jedoch als "reinfiziert" galt, hätte sie die Quarantäne nicht antreten müssen. Doch ein Mitarbeiter der Gesundheitshotline 1450 sagte ihr am Telefon, sie solle zu Hause bleiben, bis sie den Bescheid auch schriftlich zugestellt bekommt. Die Prozedur dauerte einige Tage. Die Mutter versuchte, mehr Kenntnisse von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Korneuburg zu erlangen und wurde nur auf die lange Bank geschoben.

    "Mache Kasperltheater nicht mit"

    Schließlich riss der Mutter der Geduldsfaden: "Eine bodenlose Frechheit, keiner von euch kann eine gescheite Auskunft erteilen", so die Pädagogin in der Nachricht. Weiters sprach sie von einem "Kasperltheater", das sie jedenfalls nicht mehr mitmachen wolle. Doch auf diese Mail antwortete die Behörde sehr schnell: 300 Euro Strafe. 

    Warum die Strafe so hoch sei, wollte bzw. konnte der Bezirkshauptmann nicht erklären: "Das von Ihnen genannte Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Es können daher keine weiteren Auskünfte erteilt werden." Übrigens: Andreas Spanring hat die Strafe nicht über die Partei bezahlt, sondern aus privater Tasche.