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Frau nennt Corona-Chaos "Kasperltheater" – 300 € Strafe

Eine 26-jährige alleinerziehende Mutter muss eine hohe Strafe zahlen, weil sie die Bezirkshauptmannschaft Korneuburg als "Kasperltheater" betitelte.

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BH Korneuburg: Mutter zahlt 300 Euro Strafe
BH Korneuburg: Mutter zahlt 300 Euro Strafe
privat, Land NÖ

Mitte März wurde Vanessa (26, Name von der Redaktion geändert*) zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet. Weil sie jedoch als "reinfiziert" galt, hätte sie die Quarantäne nicht antreten müssen. Doch ein Mitarbeiter der Gesundheitshotline 1450 sagte ihr am Telefon, sie solle zu Hause bleiben, bis sie den Bescheid auch schriftlich zugestellt bekommt. Die Prozedur dauerte einige Tage.

Pädagogin wollte in die Arbeit

Währenddessen versuchte die alleinerziehende Pädagogin bei der Bezirkshauptmannschaft Korneuburg per E-Mail mehr Kenntnisse zu erlangen. Immerhin lag ihr viel daran, wieder in die Arbeit gehen zu können.

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    BH Korneuburg: Mutter zahlt 300 Euro Strafe
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    privat, Land NÖ

    "Ohne einem Corona-Bescheid ist es auch für den Arbeitgeber problematisch, wenn ich zu Hause sitzen muss", ärgert sich die 26-Jährige im "Heute"-Talk. Nach mehreren Anrufen und einigen E-Mails ohne jeglicher Auskunft, riss Vanessa schließlich der Geduldsfaden. In einer Wut-E-Mail schrieb sie sich den Frust von der Seele.

    "Bodenlose Frechheit, Kasperltheater"

    "Eine bodenlose Frechheit, keiner von euch kann eine gescheite Auskunft erteilen", so die Pädagogin in der Nachricht. Weiters sprach sie von einem "Kasperltheater", das sie jedenfalls nicht mehr mitmachen wolle. Die Behörde wollte das nicht auf sich sitzen lassen und leitete ein Verfahren wegen beleidigender Schreibweise ein. Vanessa kommt das nun teuer zu stehen – für die Beleidigungen soll sie 300 Euro Strafe bezahlen. "Das kann doch wirklich nicht deren Ernst sein", ärgert sich die alleinerziehende Mutter im Gespräch mit "Heute". 

    Das sagt BH

    Eine Anfrage an die Bezirkshauptmannschaft Korneuburg, ob es eine Vorgeschichte gibt und warum die Geldstrafe so hoch ist, wurde direkt vom Bezirkshauptmann Andreas Strobl beantwortet: "Das von Ihnen genannte Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Es können daher keine weiteren Auskünfte erteilt werden."

    Die 26-Jährige konnte jetzt zumindest eine Zahlung von zwei 150-Euro-Raten vereinbaren.

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