Politik

FP-Wehrsprecher will Land in Nordafrika besetzen

Europäische Truppen sollen in Nordafrika einmarschieren und Flüchtlingslager errichten, meint der FP-Wehrsprecher Reinhard Bösch.

Heute Redaktion
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Im Interview mit der "Neuen Vorarlberger Tageszeitung" schlägt FPÖ-Abgeordnete und Wehrsprecher Reinhard Bösch einen militärischen Einmarsch in Nordafrika vor. Er will dort Auffangszonen für Flüchtlinge schaffen und dieses Gebiet militärisch besetzen.

"Wenn es nicht gelingt, Anlandeplattformen in Libyen oder anderen nordafrikanischen Ländern zu errichten, muss ein Raum in Besitz genommen werden," meldete der Reserveoffizier. Auf die Frage hin, ob dies auf europäischem Festland erfolgen sollte, antwortet Bösch: "Oder in Nordafrika. Dort könnte mit militärischen Kräften ein Raum in Besitz genommen werden. Dieser muss gesichert werden. Es braucht Versorgungseinrichtungen für die Flüchtlinge, die dann von dort in ihre Heimatländer zurückgebracht werden."

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Allerdings will Bösch nur "eine Besetzung auf Zeit". Welches Gebiet besetzt werden soll, verriet der FP-Abgeordnete nicht.

Bösch spricht sich damit für ein offensives Vorgehen europäischer Truppen aus, er denkt an einen Angriffskrieg.

"Rommel im Kopf"



Umgehend kam Kritik aus dem EU-Parlament. Michel Reimon, einer der Delegationsleiter der Grünen, meinte: "Hier träumt eine Regierungspartei vom militärischen Einmarsch in Nordafrika. Wie Putins Truppen auf der Krim sollen europäische Soldaten ein Gebiet in Nordafrika besetzen und Völkerrecht brechen. Die extreme Rechte ist jetzt rhetorisch nicht mehr bei der Abwehr von Menschen, sondern beim Angriffskrieg." Bösch habe einen Eid auf die österreichische Verfassung und die Neutralität geschworen, "hat aber offensichtlich Rommel im Kopf".

(red)