Politik

FP-Ortsgruppe nennt Kurz "rückgratlosen Wurm"

Als Politiker muss man sich ja einiges gefallen lassen. Eine FPÖ-Ortsgruppe schießt aber ordentlich über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus.

Heute Redaktion
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Die Sache mit den Identitären trübt die Stimmung in der türkis-blauen Koalition. Bundeskanzler Sebastian Kurz nannte die rechtsextremen Identitären "widerlich" und verlangte eine Distanzierung der FPÖ von der Gruppierung.

Das gefällt offenbar nicht allen FPÖlern. Die Ortsgruppe FPÖ Oggau war deshalb gar nicht gut auf Kurz zu sprechen und machte ihrem Ärger mit wüsten Beschimpfungen auf Facebook Luft.

"Rückgratloser Wurm"

"Wenn der Basti lieber mit den Roten regieren möchte, soll er es sagen! Er ist eben ein rückgratloser Wurm, der unbescholtene und rechtschaffene Bürger kriminalisiert. Ein richtiges Weichei, der auf Zuruf der Linksextremisten in die Hose gackt", lautete der Facebook-Eintrag.

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Die FPÖ Oggau hängte an das Posting einen Artikel der FPÖ-nahen Plattform "Unzensuriert" an, in der die Haltung des Bundeskanzlers gegenüber den Identitären scharf kritisiert wird.

Posting gelöscht, Seite auch

Seit die Medien das Posting entdeckten, ging es auf der Facebook-Seite der FPÖ Oggau jedenfalls rund. Das Original-Posting stand seit Mittwoch auf der Seite. Am Freitag kam noch eines dazu, das die ganze ÖVP als "rückgratlose Würmer" bezeichnete.

Nachdem der "ORF Burgenland" am Freitag in Oggau nachfragte, verschwanden beide Postings. Eine Entschuldigung der Ortsgruppe an Bundeskanzler Kurz wurde stattdessen gepostet - bevor am Abend gleich die gesamte Facebook-Präsenz der FPÖ Oggau gelöscht wurde.

Tschürtz kommentiert

Von der FPÖ Oggau hörte man am Freitag dann nichts mehr, sehr wohl aber vom burgenländischen FPÖ-Obmann Johannes Tschürtz. Er werde mit dem einzigen Gemeinderat der Oggauer FPÖ, Christian Eissner, ein Gespräch führen: "Diese Ausführungen sind natürlich nicht die Diktion, die ich bevorzuge. Warum er das geschrieben hat, weiß ich nicht, das ist aber natürlich abzulehnen", so Tschürtz zum "ORF".

Von den Identitären grenzt sich Tschürtz jedenfalls ab: "Es ist natürlich höchstmögliche Distanz zu halten." (red)