Politik

FPÖ-Politiker nannte sich selbst "Nationalsozialist"

Wegen eines alten Postings, in dem sich ein Salzburger FPÖ-Politiker als "Nationalsozialist" outete, musste er nun zurücktreten.

Heute Redaktion
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Symbolbild.
Symbolbild.
Bild: picturedesk.com

Ausgerechnet am 8. Mai, an dem Österreich der Kapitulation der deutschen Wehrmacht und somit dem Ende des 2. Weltkrieges in Europa gedachte, deckte ein grüner Landtagsabgeordnete in Salzburg einen Nazi-Skandal in der FPÖ auf. Das Ergebnis: Ein Rücktritt. Doch von vorne:

Simon Heilig-Hofbauer enthüllte auf Facebook ein altes Posting von Markus Hüttenmeyer, der bis dahin Landesobmann der FPÖ-Jugendorganisation RFJ und FPÖ-Chef im Pinzgauer Ort Lofer war. Auch auf der Bundesparteiliste der FPÖ bei der letzten Nationalratswahl war er vertreten (Nr. 13 auf der Landesparteiliste).

Hüttenmeyer postete am 21. August 2009 folgendes Zitat: "Weltanschauung ist die Anschauung vom Sinn des Lebens auf dieser erde. Für uns Nationalsozialisten darf das Bekenntnis zu einer Weltanschauung niemals zur Phrase werden, sondern es muss uns zu einer festen Charakterhaltung verpflichten. Dr. Hansjörg Männel."

Dazu muss man wissen: Der Nationalsozialist Hansjörg Männel erlangte durch Bücher wie "Politische Fibel. Richtlinien für die politisch-weltanschauliche Schulung der S.A." Bekanntheit. Hüttenmeyer war zum Zeitpunkt seines Postings 15 Jahre alt.

Rücktrittsforderung

"Ich meine der 8. Mai, der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, wäre ein guter Tag um Markus politisch aus dem Verkehr zu ziehen!", schrieb der Grüne Politiker dazu. Die FPÖ Salzburg reagierte umgehend. Die Website des RFJ (wo der Beschuldigte Obmann war) wurde offline genommen, sein persönliches Facebook-Profil ist ebenfalls nicht zu erreichen. Sein Name wurde auch von der Website der FPÖ Lofer gelöscht.

"Anschuldigungen sind richtig"

Laut der Plattform "Salzburg24" ist Hüttenmeyer noch am selben Tag zurückgetreten. "Als wir von dem Vorfall erfahren haben, haben wir zunächst das Gespräch gesucht. Es hat sich dann herausgestellt, dass die Anschuldigungen richtig waren und der betreffende Funktionär hat bereits alle Parteifunktionen zurückgelegt", heißt es vom Pressesprecher er Salzburger FPÖ, Dom Kamper.

(red)