Politik
FPÖ-Wähler haben am meisten Angst
Die Österreicher fühlen sich nach der Amtszeit der türkis-blauen Regierung wieder sicherer. Die ängstlichste Gruppe ist aber die der FPÖ-Wähler.
Türkis-Blau setzte auf Law-and-Order-Politik. Dafür stand vor allem Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), der sein Klientel unter anderem mit der Grenzschutzeinheit Puma, einer Flüchtlingsübung, neuer Ausrüstung für die Polizei und nicht zuletzt der lahmenden Reiterstaffel bediente.
Zudem beschloss die Koalition ein Sicherheitspaket inklusive "Bundestrojaner", Verkehrsüberwachung und Datenspeicherung. Diese Maßnahmen dürften zumindest teilweise dafür verantwortlich sein, dass sich die Österreicher wieder sicherer fühlen.
Migration hat Einfluss auf Sicherheitsempfinden
Laut Zahlen der European Social Survey (ESS), die "Addendum" aufbereitet hat, fühlten sich im Jahr 2018 17 Prozent der etwa 2.500 befragten Österreicherinnen und Österreicher alleine auf ihrem Heimweg unsicher oder sehr unsicher. 2016 waren es noch 22 % gewesen. Allerdings muss man anmerken, dass das Jahr 2016 ein deutlicher Ausreißer nach oben war. 2010 und 2014 lag das Unsicherheitsempfinden sogar unter dem Wert von 2018.
Der Kriminalsoziologe Walter Fuchs vom Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie erklärt das gegenüber "Addendum" mit der Migrationskrise im Jahr 2015. Das Thema sei dieser Tage nicht mehr so stark in der öffentlichen Wahrnehmung vertreten wie damals, was sich positiv auf das Sicherheitsgefühl auswirkt.
FPÖ-Wähler haben Angst
Herbert Kickl als Innenminister dürfte das subjektive Sicherheitsgefühl seiner Wähler massiv gestärkt haben. 38 % jener Menschen, die bei der Nationalratswahl 2017 für die FPÖ gestimmt hatten, fühlten sich im Jahr 2016 auf dem Heimweg unsicher oder sehr unsicher. Bis 2018 fiel der Wert auf 26 %. Obwohl das die massivste Verbesserung des Sicherheitsgefühls aller Parteien darstellt (am sichersten fühlen sich Grüne), sind freiheitliche Wähler noch immer mit Abstand am ängstlichsten.
Wenig überraschend: Frauen (24 %) fühlen sich deutlich unsicherer auf dem Heimweg als Männer (9 %). Die Werte sanken zwar seit 2016, der große Differenz bei den Geschlechtern blieb allerdings bestehen.
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