Wien

FPÖ ortet "Förderskandal bei Vegan-Kindergarten"

Monatlich 40.000 Euro soll die Betreiberin – eine grüne Bezirksrätin – für ihren für "genderfreien“ Kindergarten kassiert haben. FP-Chef Nepp wütet.

Heute Redaktion
FPÖ-Chef Dominik Nepp: "Offenbar hat die Kontrolle durch die MA 10 auch hier vollkommen versagt."
FPÖ-Chef Dominik Nepp: "Offenbar hat die Kontrolle durch die MA 10 auch hier vollkommen versagt."
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Die grüne Wiener Bezirksrätin soll jeden Monat "nicht nachvollziehbare 40.000 Euro für den Betrieb eines genderfreien Vegan-Kindergartens" kassiert haben, so Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp in einer Aussendung. Das ginge aus einer bei der Staatsanwaltschaft eingelangten Anzeige hervor, so Nepp. Erst nachdem der Kindergarten in monetäre Schieflage geraten sei und ein neuer Betreiber diesen übernehmen wollte, habe sich gezeigt, "dass dort mit Förderungen der MA 10 nicht besonders sorgsam umgegangen wurde", sagt der FPÖ-Chef. Es bestehe sogar die Möglichkeit, "dass keine korrekten Angaben über die tatsächliche Kinderanzahl gemacht wurden und somit die pro Kopf-Einnahmen höher waren als sie zugestanden wären", mutmaßt Nepp.

Betreiben eines Kigas als "lukratives Geschäftsmodell"

"Es steht der Vorwurf im Raum, dass die ursprüngliche Betreiberin Fördergeld abgezweigt und somit ganz gut am Kindergarten verdient hat. Offenbar hat die Kontrolle durch die MA 10 auch hier vollkommen versagt. Es ist mehr als ärgerlich, dass sich das Betreiben eines Kindergartenvereins in Wien zusehends zum lukrativen Geschäftsmodell entwickelt – auf Kosten der Steuerzahler, wohlgemerkt“, wütet Nepp.

Dieser erneute Skandal zeige, dass die vom NEOS-Bildungsstadtrat Wiederkehr angekündigten verschärften Kontrollen "dringend notwendig sind, die präsentierten Maßnahmen jedoch weit unzureichend sein werden", ist Nepp überzeugt. Er fordert eine komplette Überarbeitung des Fördersystems. Hinsichtlich der Kindergarten-Betreiberin erwarte sich Nepp von den Grünen eine klare Positionierung und ihren Rücktritt als Bezirksrätin.

"Aktion scharf" nach Kiga-Förderskandal angekündigt

Wie berichtet, hatte Wiederkehr am Dienstag eine "Aktion scharf" angekündigt. Die Anzahl der Kiga-Kontrollen soll künftig verdoppelt werden, 1.000 sind bis Sommer geplant. Auslöser war der Stadtrechnungshofbericht über den Wiener Kindergartenbetreiber "Minibambini". So soll der Verein mit Förderungen angeblich Luxus-Autos gekauft, Kinder von Baufirmen mit Essen beliefern haben lassen.

Ex-Betreiberin spricht von "Rufmord"

Gegenüber der "Krone" weißt die ehemalige Betreiberin und Bezirksrätin die Anschuldigungen zurück. "Wir waren mit unserem pädagogischen Zukunftskonzept unserer Zeit weit voraus. Und dann kam noch Corona, mit einem Lockdown nach dem anderen. Das hat wirtschaftlichen Schaden angerichtet, der nicht mehr aufzuholen war", so die Ex-Betreiberin. Die neuen Betreiber, die den Kindergarten von ihr übernommen hatten, hätten "eine blühende Fantasie" und würden sie z"zum Sündenbock" machen. "Das ist Rufmord, ich habe schon vor Längerem meinen Anwalt eingeschaltet"; so die Bezirksrätin.