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Frank räumt auf: Vorstand neu, Landeschefs neu

Heute Redaktion
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Bild: AP

Im Team Stronach wird nach der Wahlschlappe umgetauscht: Gründer Frank Stronach wechselt seinen Partei-Vorstand und seine Landeschefs in Kärnten und Salzburg aus. Zuvor wurde schon Robert Lugar als Klubchef durch Kathrin Nachbaur ersetzt. Ein Tweet über einen Besuch von Peter Westenthaler bei Nachbaur heizte am Mittwoch erneut Gerüchte über einen Einstieg des Ex-BZÖlers beim Team Stronach an.

. Ein Tweet über einen Besuch von Peter Westenthaler bei Nachbaur heizte am Mittwoch erneut Gerüchte über einen Einstieg des Ex-BZÖlers beim Team Stronach an.

Nach der Wahlschlappe von 5,7 Prozent zieht Frank Stronach für seine Partei offenbar Personal-Konsequenzen. Neben Noch-Klubobmann Robert Lugar ist auch die steirische Landesobfrau des Team Stronach, Waltraud Dietrich, aus dem Gremium geflogen.

Der Vorstand besteht nunmehr aus Frank Stronach, seiner Vertrauten Kathrin Nachbaur und seiner Mitarbeiterin Denise Pucher als Finanzreferentin, wie Nachbaur am Mittwoch sagte. Dietrich werde im künftigen Team eine "wichtige Rolle" spielen und Klubobfrau-Stellvertreterin im Parlament werden, kündigte Nachbaur an. Wer Generalsekretär wird, werde sich erst in den nächsten Tagen entscheiden.

Twitter-Gerüchte um Westenthaler

Angesichts hartnäckiger Gerüchte bekräftigte Nachbaur einmal mehr, dass Ex-BZÖler Peter Westenthaler "keine Rolle in der Partei" spielen werde. Der ATV-Reporter Florian Tietze sorgte am Mittwoch auf Twitter allerdings für gegenteilige Gerüchte: "Während ich in der Magna-Zentrale auf Kathrin Nachbaur warte, marschiert Peter Westenthaler bei der Tür raus", twitterte er.

Über den steirischen BZÖ-Obmann Gerald Grosz ließ Westenthaler ausrichten: "Grüße von Westi, da er nicht auf Twitter ist: 'Keine Sorge, war rein freundschaftlicher Besuch. Weder geschäftl. noch pol.'". Tietze antwortete darauf allerdings, dass Nachbaur ihm gesagt habe, ein "Immobilien-Projekt" sei Grund für den Besuch gewesen.

Stronach tauscht seine Landeschefs aus

Am Mittwochabend setzte Stronach dann nicht nur den Kärntner Landesparteiobmann Gerhard Köfer zugunsten von Siegfried Schalli ab. Auch Salzburgs Parteichef Hans Mayr musste gehen - zugunsten von Helmut Naderer. Beide behalten ihre jeweilige Funktion als Landesrat, hieß es in einer Aussendung.

"Ich wünsche Schalli viel Glück mit dem Team Stronach. Aber die Kärntner Bewegung ist auf mich und meinen Namen aufgebaut", meinte Köfer zuvor zur "Wiener Zeitung". Er schloss nicht aus, unter eigenem Namen weiterzumachen. Auf die Frage, ob er Stronach nicht zum politischen Überleben braucht, sagte Köfer: "Nein, braucht man nicht."

"Team steht hinter Köfer"

Der stellvertretende Parteiobmann Hartmut Prasch ließ in einer Aussendung wissen, dass das "gesamte Landesteam hinter LR Gerhard Köfer steht". Köfer hatte zuvor per Aussendung klargestellt, die Kärntner Landespartei sehe sich "ausschließlich" den Wählerinnen und Wählern verpflichtet.

Mayr hatte am Dienstag noch Kritik an der Personalentscheidung im Klub geübt: "Ich habe Probleme damit, dass Menschen so locker ausgetauscht werden." Ebenfalls am Dienstag hatte Parteichef Stronach in Niederösterreich umgebaut und Renate Heiser-Fischer - eine Angestellte der Stronach-Group - zur Landesparteiobfrau bestellt.

Lugar nur mehr einfacher Abgeordneter

Auch die Spitze des Parlamentsklubs wurde ausgetauscht. Nachbaur übernahm nicht nur den Klubchef-Posten sondern wird ab sofort auch Stronach als stellvertretende Parteiobfrau im Vorstand vertreten. Am Mittwochvormittag war noch die Rede davon, dass Lugar stellvertretender Klubchef im Parlament und Generalsekretär bleiben werde. Das wurde Mittwochabend revidiert. Lugar ist ab sofort nur mehr einfacher Abgeordneter.

Die Entscheidung, dass sie Klubchefin werde, sei "völlig unabhängig" von Lugars Person gefallen, erklärte Nachbaur. Sie habe gemeinsam mit Frank Stronach die Partei gegründet und sei Listenzweite gewesen, insofern sei es "der logische nächste Schritt" gewesen, dass sie die Klubführung übernehme.