Politik

Frank Stronach: "Gockelkampf" im ORF

So legte sich Politik-Shootingstar Frank Stronach in der ORF-Sendung "Im Zentrum" mit seinen Gesprächspartnern an.

Heute Redaktion
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Bild: ORF

in der ORF-Sendung "Im Zentrum" mit seinen Gesprächspartnern an.





Als "Bewahrer der echten Werte" präsentierte sich Frank Stronach (80) am Sonntag Abend in der Polit-Sendung "Im Zentrum". Dabei machte er einen Rundumschlag gegen das politische System und gegen seine Gesprächspartner, "profil"-Herausgeber Christian Rainer, Alexandra Föderl-Schmid ("der Standard") und Esther Mitterstiehler vom "Wirtschaftsblatt". 



Eingangs lobte Stronach seine Fans: Sein hätte er erst zwei Tage vorher bekannt gegeben. Trotzdem seien über 4.000 Leute gekommen. "Da war ich sehr erstaunt", so der Industrielle. Dann startet er mit einem Plädoyer für seine Person - Wahlwerbung pur: "Ich habe Erfahrungen im Leben gemacht".



Streit mit profil-Herausgeber

Danach reitet Stronach Attacken gegen den profil-Herausgeber Rainer: "Sie sind ein Sprachrohr für die Raiffeisenbank! Deswegen verteidigen Sie auf jede Weise das System." Auch rügt er Rainer wegen eines Artiekls, der im aktuellen profil erschienen ist: "Ich habe noch nie etws Positives von Ihnen gehört. Von Ihnen kommt immer nur Schlechtes."



"Gockel-Kämpfe"

Ein Streit entfachte sich auch, weil Stronach Rainer mit "Du" anspricht. Rainer: "Wir sind nicht per Du".  Rainer weiter: "Ich orte bei Ihnen eine pathologische Geschichte: Jeder ist böse gegen Sie." Rainer weiter : "Ich finde es spannend, dass jemand sich mit Geld die Nummer Eins im Land kaufen will. Sie werden viele Inserate ins Land bringen. Es ist eigenartig, wenn man glaubt, mit Geld Demokratie kaufen zu können." Stronach zu Rainer: "Sie haben von Wirtschaft keine Ahnung!" Rainer: "Ich habe nie ein Chrysler-Werk geführt. Das stimmt."



Föderl-Schmied unterbricht dann: "Können wir vielleicht die männlichen Gockel-Kämpfe reduzieren?"



Konkrete Antworten auf Fragen hatte Stronach im Laufe des Gesprächs nicht:

Zu Wirtschaft und Euro: "Das Währungsmodell ist sehr kompliziert. Ich habe eine gewisse Grundvorstellung. Ich werde dazu Experten einbeziehen. Es funktioniert einfach nicht, wenn Nachbarn gemeinsam eine Geldbörse haben. Das kann nicht funktionieren." Für ihn wäre eine Lösung, wenn jedes Land seinen eigenen Euro hätte. Denn: "Der griechische Euro ist weniger wert als der österreichische." Stronach zur österreichischen Wirtscahft: "Wenn wir dieses System beibehalten, fahren wir gegen die Wand wie Griechenland." Und: "Die meisten Politiker können keinen Greißler-Laden führen. Das ist das Problem."



Zu seinem Experten-Team: "Viele Leute haben Angst in Österreich. "Viele Leute sagen zu mir: "Wenn ich mit dabei bin, verliere ich meinen Posten". Und: "Es braucht Zeit, gute Leute zu finden. So viele gibt es nicht." Auch zu einer Besetzung bei einer etwaigen Regierung seiner Partei wollte Stronach nichts sagen.



Zu seinen Investitionen für den Wahlkampf: "Es werden etliche Millionen sein." Auf Bohren seiner Gesprächspartner: "Ich sage es jetzt noch nicht. Ich investiere, was es braucht, damit wir in Österreich das Sagen haben." Für ihn persönlich sei "gar nix drin". Immer wieder erinnert Stronach daran, dass er 13.000 Arbeitsplätze geschaffen hat, 2 Mrd. Euro investiert hat und dem Land nur Gutes getan hat: "Ich habe Geld ins Land gebracht, das versteuert ist. Die Politiker verschwenden Millionen um Millionen. Das ist Geld der Bürger. Und ich habe 15 Mio. Euro für Sozialzwecke ausgegeben."



Zum Thema Steuern: "Ich bin in vielen Ländern aktiv. Alle wollen Geld von mir. In Österreich zahle ich 1 Mio. Euro Steuern. Oft werde ich gefragt, warum ich mich so für Österreich engagiere, da sei nicht viel Profit zu machen. Meine Antwort: Weil ich Österreicher bin!"



Zum Thema Soziales: "Werte sind das Wichtigste im Leben. Die Werte bestimmen die menschen. Wenn man eine Firma führt, dann sitzt man im Glashaus. Ich sitze im Glashaus. Und habe nie Fehler gemacht." Und: Man nmuss die Kluft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verringern. Und wieder: "Niemand hat in Österreich so viel Sozialgeld gegeben, wie ich."



Sein Fazit: "Ich werde ins Parlament gehen. Ich bin der Behüter der Werte."
Neuer Rap im Internet

Seit der Präsentation seiner Partei "Team Stronach" hat sich im Internet rasend schnell ein Rap verbreitet, der Aussagen Stronachs so zusammenfasst: