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Frankfurt brennt wegen Eröffnung von EZB-Sitz

Heute Redaktion
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Die Europäische Zentralbank (EZB) eröffnete am Mittwoch um 11.00 Uhr offiziell ihren neuen Sitz im Osten von Frankfurt am Main. Schon Stunden vor der Eröffnung kam es zu massiver Gewalt tausender Demonstranten. Die Polizei stand im Großeinsatz. Polizeiautos brannten, Steine flogen, die Beamten setzten Wasserwerfer ein. Das EZB-Gebäude war von Rauchschwaden umhüllt.

Bilanz eines brutalen Vormittags: Fast 100 verletzte Polizisten, wohl ebenso viele verletzte Demonstranten. Die Organisatoren des Protests standen dem Ausbruch der Gewalt ratlos gegenüber: "Das ist nicht das, was wir geplant haben", sagt Blockupy-Anmelder Ulrich Wilken, der für Die Linke im hessischen Landtag sitzt. Viele der 10.000 Demonstranten reisten an, um friedlich zu demonstrieren, doch in Erinnerung werden die Rauchschwaden, die Feuer und die Wasserwerfer bleiben.

Das Traurige: Die Finanzmärkte und Banken, gegen die demonstriert wurde, brachte ihre Tansaktionen in den Rechenzentren der Bankenmetropole über die Bühne, ohne von den Protesten überhaupt etwas mitzubekommen.

Sie wollen mit Tränengas und Wasserwerfer unseren Protest unterbinden. blockiert weiter die EZB.Gegen die soziale Krise in Europa.
— Blockupy (@Blockupy)
Demonstranten versuchten, die Feierlichkeiten massiv zu behindern und Zufahrtsstraßen zu blockieren. Organisator Blockupy macht die EZB mit für "Sparpolitik und Verarmung" in Teilen Europas verantwortlich. Die Polizei ging von rund 10.000 Demonstranten aus, die gewalttätigen Proteste starteten bereits gegen 8 Uhr.


1045 Demo-Beobachterin
— Christian Albrecht (@chris_albrecht)

Am Nachmittag zogen ab 14.00 Uhr mehrere tausend Teilnehmern durch die Frankfurter Innenstadt.

Lebensgefährliche Kette auf der Hanauer Landstraße in
— Polizei Frankfurt (@Polizei_Ffm)

Nach Angaben von Blockupy wurden 60 Busse aus 39 europäischen Städten und ein Sonderzug mit Demonstranten erwartet. Die Polizei hatte Teile der Innenstadt abgesperrt. "Wir wollen einen lauten, aber friedlichen Protest", sagte Ulrich Wilken, einer der Organisatoren der Demonstration. Die Fakten sagten etwas anderes: Rund 100 Polizisten wurden verletzt, die Polizei setzte rund 600 Aktivisten fest. Über weite Teile wurde die Polizei mit dem Ansturm, der weit heftiger als erwatet ausfiel, nicht fertig.