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Frankreich beschließt Steuer für Reiche

Heute Redaktion
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Dieses Gesetz könnte Vorbildwirkung auch für Österreich haben, wo Superreiche noch ein unbeschwerliches Leben führen können. Doch in Krisenzeiten müssen alle anpacken, das hat Frankreich erkannt und führt nun die Reichensteuer ein. Das Gesetz passierte am Freitagabend ohne Schwierigkeiten die Nationalversammlung.

Damit löste Frankreichs Präsident Francois Hollande sein wichtigstes Wahlversprechen ein. Hohe Einkommen werden mit 75 Prozent für die kommenden zwei Jahre besteuert. Betroffen sind all jene, die mehr als eine Million Euro pro Jahr verdienen.

Die konservative Opposition verurteilt das Gesetz auf schärfste. Von einer "Bestrafung der Reichen" ist die Rede. Als wirtschaftlich sinnlos wird die Reichensteuer abgetan. Außerdem glaubt die Opposition, dass nun viele Reiche ihren Wohnort ins Ausland verlegen würden.

Frankreich hält Maastricht-Kriterien ein

Betroffen sind von der neuen Steuer aber nur ein verschwindend geringer Teil der französischen Bevölkerung. 1500 Bürger fallen in diese Kategorie. Etwa 210 Millionen Euro soll die neue Steuer pro Jahr einbringen. Auch deshalb schafft es Frankreich als eines von wenigen EU-Ländern die Neuverschuldung bei etwa drei Prozent und damit im erlaubten EU-Limit zu halten.