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Homoöpathie in Frankreich bald nicht mehr erstattet

Die französische Gesundheitsbehörde schenkt der Wirkung von Homoöpathie keinen Glauben.

Heute Redaktion
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Seit über einem Jahr halten die Debatten zwischen Homöopathie-Befürwortern und -gegnern in Frankreich nun schon an. Jetzt sprach die Oberste Gesundheitsbehörde ein Machtwort und gibt den Gegnern Recht.

Sie begründet ihr Urteil damit, dass nach wissenschaftlichen Analysen die Wirkungskraft der Homöopathie für unzureichend erklärt wurde. Deswegen fehlt für eine Erstattung der Kosten ein rechtfertigendes Motiv.

Bisher erkennen die Krankenkassen in Frankreich homoöpathische Behandlungen als alternative medizinische Methoden an, eingestuft als "medizinische Anwendung mit mäßiger Wirkung". Jährlich sind es 55 Millionen Euro, die die Kassen dafür als Kostenbeitrag zahlen.

Keine nachweisbare Wirkung homöopathischer Methoden

Neun Monate lang überprüfte die Oberste Gesundheitsbehörde 1200 homoöpathische Arzneimittel und analysierte fast 1000 wissenschaftliche Veröffentlichungen. Das Ergebnis: Der Nachweis einer Wirkung fehlt. Alles begann vergangenes Jahr nach einem Meinungsbeitrag der französischen Tageszeitung "Le Figaro", wo 124 Ärzte den Ausschluss von esoterischen Disziplinen aus der Medizin forderten.

In Österreich ist Homöopathie offiziell eine ärztliche Heilmethode. In Wien führte Ende vorigen Jahres die Streichung einer Homöopathie-Vorlesung zu Diskussionen. Die MedUni wollte sich bewusst distanziert positionieren. Unter Medizinern ist die Methode sehr umstritten. Viele Wissenschaftler sprechen ihr jegliche Wirkung ab.

(GA)

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