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Frankreichs oberster General tritt zurück

Heute Redaktion
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Zum ersten Mal sein 59 Jahren ist ein Generalstabschef der französischen Streitkräfte zurückgetreten – aus Protest gegen geplante Kürzungen beim Militär.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat im Wahlkampf Einsparungen versprochen, um das hohe Defizit Frankreichs zu verringern. Die Hoffnung auf Reformen ist groß, doch Macron stoßt auch auf Gegenwehr. Der Chef des Generalstabes Pierre de Villiers gab seinen Rücktritt bekannt.

Angesichts angekündigter Einsparungen im Verteidigungsministerium sei er nicht mehr in der Lage, "den Fortbestand des Modells der Armee zum Schutz Frankreichs und der Franzosen zu garantieren", erklärte der Fünf-Sterne-General.

Das ist in Frankreich ein Paukenschlag. Die Streitkräfte genießen ein sehr hohes Ansehen. Zudem ist seit 59 Jahren dort kein Generalstabschef mehr zurückgetreten.

Militär soll 850 Mio. einsparen

Zuvor hatte der Haushaltsminister verkündet, das Verteidigungsministerium werde seine Ausgaben um 850 Millionen Euro senken müssen. General de Villiers hatte dies öffentlich kritisiert, woraufhin er von Macron zurechtgewiesen worden war.

Der Rücktritt des General könnte nun weitere Proteste gegen geplante Einsparungen nach sich ziehen. Denn selbst bei einigen Abgeordneten der Regierungspartei La République en Marche (REM) waren die Kürzungen beim Verteidigungsministerium auf Kritik gestoßen. (hos)