Eine grüne Bierkiste aus dem Jahr 1978 – geziert mit einer dicken Schicht aus Staub und Dreck. Eine Frau aus Deutschland fand genau die in ihrer Scheune beim Aufräumen und wollte sie ordnungsgemäß zurückbringen – wenn auch ein wenig spät...
Doch die Kiste der Marke Lammsbräu konnte kein Detailhändler zurücknehmen. Dies war nicht möglich, weil das Bier längst nicht mehr im Sortiment war und die Flaschen ohnehin nicht mehr der Euro-Norm entsprachen. Da die Frau die Kiste aber nicht entsorgen wollte, entschloss sie sich kurzer Hand, sie zur Brauerei zu bringen. Das berichtet "TZ".
Anstatt die Frau zu tadeln, dass sie die Kiste hätte früher zurückbringen können, war man in der Brauerei voll des Glücks über den historisch anmutenden Fund. Der Brauereichef Johann Ehrnsperger sagte gegenüber der "TZ" dazu: "Das ist etwas Besonderes." Die Kiste bekomme "als Symbol für die funktionierende Kreislaufwirtschaft" einen Ehrenplatz.
Das Besondere an der antiquierten Kiste ist auch, dass es sich um ein Jubiläumsbier handelt – 1978 feierte die Brauerei ihr 350-jähriges Bestehen. Im Jahr 2028 steht schon das nächste Fest an: Beim 400-jährigen Jubiläum könne man die Kiste ebenfalls gut ausstellen, so der Brauereichef.
Für die Brauerei ist die Bierkiste also eine kleine Sensation: Auf Instagram postete sie ein Bild davon mit dem Vermerk: "Der Mehrweg-Kreislauf funktioniert – auch wenn's manchmal mit der Rückgabe ein wenig dauert." Die Kiste beweise: "Schon damals haben wir auf beste Zutaten gesetzt." Auf Instagram findet die Geschichte viel Anklang: So schreibt einer "sieht doch noch tippitopii aus". Ein anderer sagt: "Ab ins Brauereimuseum damit!"
Eigentlich hätte der Frau, die die Kiste zurückgebracht hat, noch ein Flaschenpfand zugestanden. Den lehnte sie aber laut der Brauerei freundlich ab. Auch wer sie ist und woher sie kommt, ist nicht bekannt.