Bluttat in Miet-Wohnung

Frau im Prater getötet – Todeskampf im Drogenrausch

Ein Treffen in einer Wiener Miet-Wohnung eskalierte tödlich. Der Täter (20) war psychisch krank – und gesteht nun alles.
Christoph Weichsler
20.02.2025, 11:43

Eine Frau tot, ein junger Mann in Polizeigewahrsam – ein tödlicher Streit in einer Wiener Wohnung erschüttert die Stadt. Das Opfer (47) und Nurulla (20) trafen sich dort, um gemeinsam Drogen zu konsumieren. Doch irgendwann eskalierte die Situation. Was genau der Auslöser war, ist noch unklar – doch am Ende der Nacht war die Frau tot.

Nun wird bekannt: Die beiden lernten sich erst während einer psychiatrischen Behandlung in einem Wiener Krankenhaus kennen. Zuvor war man davon ausgegangen, dass sie sich aus einem anderen Umfeld kannten. Doch neue Ermittlungen zeigen, dass sich ihre Wege erst in der Klinik kreuzten – eine folgenschwere Begegnung, die schließlich zu einem tödlichen Treffen führte.

Bei Befragung geständig

Zunächst soll die Stimmung entspannt gewesen sein. Doch mit jeder weiteren Substanz, die sie einnahmen, veränderte sich die Dynamik. Irgendwann kippte die Situation – ein Wort zu viel, eine falsche Bewegung? Fest steht: Der Abend endete tödlich.

Als die Polizei eintraf, war Nurulla  noch in der Wohnung. Er ließ sich widerstandslos festnehmen und zeigte sich später geständig. Doch nun stellt sich die Frage: War er schuldfähig?

Täter war bereits in psychiatrischer Behandlung

Nach seiner Festnahme wurde klar, dass Nurulla schon länger wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung war. Er durfte sich jedoch frei bewegen und war nicht in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht.

Dass er sie erst in der Klinik kennengelernt hatte, wirft neue Fragen auf. Hatten sie bereits in der Einrichtung Kontakt? Warum trafen sie sich privat? Und gab es Anzeichen für eine Eskalation? Ermittler prüfen wohl, ob es schon zuvor problematische Situationen zwischen ihnen gab.

Ermittler rekonstruieren den Tathergang

Noch heute wird Nurulla A. in eine Justizanstalt überstellt – die 48-Stunden-Frist der Polizei läuft ab. Währenddessen versuchen Ermittler, die genauen Abläufe der Tatnacht zu rekonstruieren.

Wie lange hielten sich die beiden in der Wohnung auf? Welche Drogen wurden konsumiert? Gab es bereits in der Klinik Spannungen zwischen ihnen? Je mehr Details ans Licht kommen, desto beklemmender wird das Bild einer Eskalation, die vielleicht hätte verhindert werden können.

Online-Wohnungen als anonyme Tatorte?

Die brutale Tat wirft auch Fragen über die Sicherheit von Unterkünften auf. Keine Kontrolle, kein Personal, absolute Anonymität – ein perfekter Rückzugsort für illegale Treffen.

Während die Justiz nun über das Schicksal des Täters entscheidet, bleibt die Wohnung in der Leopoldstadt als stummer Zeuge einer verhängnisvollen Nacht zurück. Ein Ort, der für eine Nacht gebucht wurde – und für eine Frau zur Todesfalle wurde. Es gilt die Unschuldsvermutung.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 24.02.2025, 11:10, 20.02.2025, 11:43
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